Wenn heute Abend Burschenschafter in der Hofburg wieder das Tanzbein schwingen, dann herrscht in Teilen der Wiener Innenstadt der Ausnahmezustand. Wie auch in den vergangenen Jahren formiert sich parallel zum von der FPÖ organisierten Akademikerball ein Protestmarsch - die Veranstalter der Demonstration erwarten sich 2000 bis 3000 Teilnehmer.
Die Polizei ist mit 1900 Beamten im Einsatz - deutlich weniger als in der Vergangenheit. Auch die Schutzzone rund um den Veranstaltungsort - also Heldenplatz, Burggarten und Michaelerplatz - ist geschrumpft. Die Ringstraße selbst ist heuer vom behördlichen Platzverbot ausgenommen, was auch zu geringeren Verkehrsstörungen beitragen soll.
Dennoch ist laut Polizei für den Nachmittag (ab ca. 16 Uhr) rund um die Innenstadt mit Beeinträchtigungen sowohl für den Individual- wie auch den öffentlichen Verkehr zu rechnen. Zu Verzögerungen kann es abschnittsweise auf der Ringstraße kommen sowie auf den Ausweichrouten, aber auch bei den Zufahrten zur Staatsoper, zum Burgtheater und zum Rathausplatz. Die Citybuslinien 1A, 2A und 3A sind ab etwa 14 Uhr nicht in Betrieb. Bei den Straßenbahnlinien 1, 43, 44, 71 und D kommt es zu Änderungen auf den Routen.
„Unser Widerstand findet kein Ende“
Der Demo-Zug versammelt sich gegen 16 Uhr vor der Universität, dann geht’s über die Wipplingerstraße und den Hohen Markt zum Stephansplatz, wo die Schlusskundgebung stattfindet. „Zeigen wir erneut, was wir von den elitären, rassistischen, sexistischen, antisemitischen und homophoben Burschenschaftern halten. Zeigen wir, dass unser Widerstand kein Ende finden wird“, heißt es im Demo-Aufruf. Man werde „Schwarz-Blau und ihren völkischen Burschenschaftern keine Atempause“ lassen, so die Organisatoren. Erwartet werden laut Polizei „mehrere Tausend“ Demonstranten.
Die Ballveranstalter rechnen für ihr Event in der Hofburg mit einer Rekord-Besucherzahl. Ballorganisator Udo Guggenbichler berichtete im Vorfeld von einem großen Ansturm auf die Karten, Mitgrund dafür sind seiner Meinung nach die in den vergangenen Jahren immer besser gewordenen polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen rund um den Ball. Gleichzeitig betonte der Wiener FPÖ-Landtagsabgeordnete, er unterstütze natürlich das Demonstrationsrecht. „Aber ich rufe die Demonstranten dazu auf, von Gewalt abzusehen.“
Kronen Zeitung/krone.at
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