Nach blutigen Attacken
Einsatz von Schleudern gegen rauflustige Affen
Nach einer Reihe blutiger Angriffe von Affen auf Touristen im berühmten Mausoleum Taj Mahal greifen die indischen Behörden zu schärferen Gegenmaßnahmen. Die Wärter in der Anlage aus dem 17. Jahrhundert sollen mit Schleudern ausgestattet werden und die rauflustigen Affen durch den Beschuss mit Murmeln im Zaum halten, wie Hemendra Singh, Sprecher der indischen Militärpolizei, am Freitag sagte.
Bisher hatten die Behörden den Besuchern des Taj Mahal lediglich geraten, die Affen zu meiden und diese auf keinen Fall zu füttern. Die sich häufenden Attacken der Tiere auf Touristen zwangen die Behörden laut Singh aber zum Handeln. Allerdings sollen die Wärter lediglich mit Gegenständen wie Murmeln schießen, um die in der hinduistisch geprägten Kultur Indiens verehrten Tiere nicht zu verletzen.
Touristen verletzt, Baby verschleppt
Im vergangenen Jahr hatten Affen vor dem erhabenen weißen Marmorbau in Agra zwei französische Touristen mit Bissen und Kratzern verletzt. Im ostindischen Dorf Talabasta wurde sogar ein Baby von einem Affen verschleppt. Die Leiche des kleinen Buben entdeckte man zwei Wochen später in einem Brunnen.
Allein in der Stadt Agra, in der sich der Taj Mahal befindet, sollen rund 10.000 Affen leben. Viele Einwohner füttern die Tiere, weil sie diese aus religiösen Gründen verehren.
Zu viele Affen in den Städten
Landesweit leben geschätzt rund 50 Millionen Affen. Immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Menschen. Tierschützer wiesen darauf hin, dass die wachsende menschliche Siedlungsfläche den Affen ihren Lebensraum geraubt habe und sie deshalb in den Städten marodieren.
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