„Verstörend“

Michael Jackson: Neue Doku erregt die Gemüter!

Adabei
26.01.2019 18:03

„Verstörend“, „aufwühlend“, „schockierend“: Mit diesen Beschreibungen feierte jetzt eine neue brisante Doku über den verstorbenen Popstar Michael Jackson beim Sundance Film Festival Weltpremiere. „Leaving Neverland“ vom preisgekrönten Filmemacher Dan Reed lässt zwei frühere Weggefährten des „King of Pop“ zu Wort kommen, die behaupten, im Kindesalter von Jackson sexuell missbraucht worden zu sein. Weil Jackson-Fans Proteste angekündigt und auch mit Gewalt gedroht hatten, stand der US-Wintersportort Park City in Utah im Vorfeld der Premiere unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Von Michael Jacksons Nachlassverwalter hagelte es scharfe Kritik an dem Film.

Die Doku „Leaving Neverland“ befasst sich mit Missbrauchsvorwürfen gegen den 2009 gestorbenen Popstar Michael Jackson.

Wade Robson, Regisseur Dan Reed und James Safechuck (Bild: Taylor Jewell/Invision/AP)
Wade Robson, Regisseur Dan Reed und James Safechuck

Die in allen unangenehmen Details erzählten Geschichten von Wade Robson und James Safechuck bilden den Mittelpunkt des rund vierstündigen Dokumentarfilms, der bei der Weltpremiere beim Sundance Film Festival am Freitag Medienberichten zufolge „düstere Standing Ovations“ bekam. Ein Journalist beschrieb den Inhalt des Films im Anschluss als „verstörender, als man es sich vorstellen könne“.

Der heute 40 Jahre alte Safechuck und der 36-jährige Robson schildern in der Doku schonungslos, wie sie in den 1980er-Jahren jahrelang Jacksons unangemessenes Verhalten und seine Manipulationen erdulden hätten müssen. Die beiden Männer schildern angeblichen sexuellen Missbrauch durch Jackson - zuerst in Hotelzimmern und später an zahlreichen Orten auf der Neverland Ranch. Die Mütter der Kinder hätten damals nicht bemerkt, weil sie so dermaßen vom Licht des Popstars geblendet worden seien. Michael Jackson habe ihnen gegenüber zudem immer wieder schlecht über Frauen geredet und warum diese nicht vertrauenswürdig seien. Im Falle eines Verrats bzw. des Auffliegens der sexuellen Beziehung habe der Popstar den Buben mit dem Gefängnis als Konsequenz gedroht.

Michael Jackson (Bild: AFP)
Michael Jackson

Die Nachlassverwaltung von Jackson wirft den Machern des Films aber vor, sie hätten sich zu sehr auf die beiden Männer konzentriert und andere ignoriert, die viel Zeit mit Jackson verbracht hätten, und erklärten, „er habe Kinder mit Respekt behandelt und ihnen nichts getan“. Einer, der sich wenige Tage vor der Premiere zu Wort meldete, war Kinderstar Macauly Culkin („Kevin allein zu Haus“). Culkin, der als Kind die Hauptrolle in Jacksons Musikvideo zu „Black or White“ spielte und mit dem Popstar befreundet war, sprach von einer „ganz normalen Freundschaft“. Culkin beschrieb den 2009 verstorbenen „King of Pop“ als „witzig“, „liebenswürdig“ und „großzügig“.

Macauly Culkin (Bild: Google)
Macauly Culkin

Tatsächlich hatten sowohl Robson, der später als Tänzer unter anderem für Britney Spears arbeitete, als auch Safechuck 2005 im Missbrauchsprozess gegen Jackson für den „King of Pop“ ausgesagt - und ihre Aussagen erst nach dessen Tod zurückgezogen und Schmerzensgeld in Höhe von 1,5 Milliarden Euro gefordert. Beide scheiterten allerdings vor Gericht. „Der Film nimmt unbestätigte Anschuldigungen auf, die 20 Jahre alt sind, und behandelt sie als Tatsache“, so das Statement von Jacksons Team zu dem Film.

Filmkritiker, die den Film bei der Premiere sahen, wurden von „People“ mit den Worten „schockierend, traurig, beunruhigend und verheerend“ zitiert. Neben Michael Jacksons Nachlassverwaltern beeilten sich indessen auch die immer noch zahlreichen Fans des „King of Pop“, diesen zu verteidigen. Es gebe „keine Beweise“, die Leute „haben nie versucht, Michael zu verstehen und zu sehen, wer er wirklich war“, so der Tenor in den sozialen Medien.

Im Vorfeld der Premiere hatte es sogar Todesdrohungen gegen Filmemacher Dan Reed sowie Robson und Safechuck gegeben. Das Sundance Film Festival im idyllischen Wintersportort Park City lief deshalb am Tag der Uraufführung unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen.

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(Bild: kmm)



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