Schädel-Hirn-Trauma

Obduktion bestätigt: Julen starb am Unglückstag

Ausland
27.01.2019 13:28

Nach der Bergung des kleinen Julen aus dem Brunnenschacht in Südspanien ist die Leiche des Kindes am Samstag obduziert worden. Wie spanische Medien am Sonntag berichteten, habe die Obduktion die Vermutung bestätigt, dass der Zweijährige bereits am Unglückstag gestorben war. Bei der Trauerfeier für den Buben kam es zu ergreifenden Szenen.

Als Todesursache sei ein Schädel-Hirn-Trauma angegeben worden, schrieb die Tageszeitung „Malaga Hoy“. Laut den Behörden war Julen nach ersten Erkenntnissen in dem Ort Totalan nahe der Küstenstadt Malaga 71 Meter „im freien Fall“ in das enge Bohrloch gestürzt, bis sein Körper auf eine Erdschicht traf. Möglicherweise sei der Bub danach von Erde und Sand bedeckt worden, weshalb ihn eine Kamera nicht orten konnte.

Zwei Wochen lang hatten insgesamt rund 300 Einsatzkräfte verzweifelt versucht, zu Julen vorzudringen. (Bild: AFP )
Zwei Wochen lang hatten insgesamt rund 300 Einsatzkräfte verzweifelt versucht, zu Julen vorzudringen.

Illegal gegrabener Brunnenschacht
Der Zweijährige war am 13. Jänner in den illegal gegrabenen und nicht markierten Brunnenschacht gefallen, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Hunderte Ingenieure, Polizisten und Bergbauexperten waren nach dem Unglück rund um die Uhr im Einsatz, um den Buben womöglich noch lebend retten zu können. Dabei stießen sie angesichts des harten Gesteins immer wieder auf Schwierigkeiten. In der Nacht auf Samstag wurde schließlich Julens Leiche gefunden.

In diesem Bohrloch war der zweijährige Julen nach aufwendigen Bergungsarbeiten tot entdeckt worden. (Bild: Kameraone, APA/AFP, krone.at-Grafik)
In diesem Bohrloch war der zweijährige Julen nach aufwendigen Bergungsarbeiten tot entdeckt worden.
Einige der Bergarbeiter nach dem traurigen Ende des Einsatzes (Bild: AFP )
Einige der Bergarbeiter nach dem traurigen Ende des Einsatzes

Bestürzung bei Trauerfeier in Malaga
 Die Trauerfeier für den Buben fand dann am Nachmittag statt. Rund 400 Menschen nahmen auf einem kleinen Friedhof in Malaga Abschied von Julen. Als gegen 16 Uhr der Leichenwagen vorfuhr und Bestattungsmitarbeiter den kleinen Sarg aus dem Fahrzeug hoben, seien die Menschen in Tränen ausgebrochen, berichtete die deutsche „Bild“-Zeitung.

Der Vater von Julen (li.) ist am Böden zerstört. (Bild: AFP )
Der Vater von Julen (li.) ist am Böden zerstört.
(Bild: APA/AFP/JORGE GUERRERO, zVg, krone.at-Grafik)
Julens Mutter (re.) trauert um ihren Sohn. (Bild: AFP)
Julens Mutter (re.) trauert um ihren Sohn.

Julens Eltern hätten sich demnach noch am Leichenwagen über den offenen Sarg gebeugt, ihr Kind berührt und gemeinsam mit der engsten Verwandtschaft getrauert. Julens Großmutter habe den Anblick nicht ertragen und weggeführt werden müssen. Die Familie wird weiterhin von Psychologen betreut.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt