Genug vom Schnitzel?

Österreicher essen immer weniger Fleisch

Österreich
28.01.2019 11:14

Der Fleischkonsum der Österreicher hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. AMA-Sprecherin Manuela Schürr sieht diese Entwicklung aber keineswegs negativ: „Wir stehen am Beginn eines Trends zu mehr Qualität und weniger Quantität.“ Denn: Die Konsumenten legen zunehmend mehr Wert darauf, zu wissen, woher ihr Fleisch kommt. Und sie lassen sich das auch was kosten. Vegetarische und vegane Ernährung bleibt übrigens hierzulande weiterhin statistisch gesehen eine Randerscheinung.

Im Jahr 2007 wurden noch 66,8 Kilogramm Fleisch pro Kopf verspeist, 2017 waren es nur mehr 63,4 Kilo. Was auf den ersten Blick nicht nach einem starken Rückgang ausschaut, zeigt laut AMA dennoch einen Trend. Die Österreicher legen nämlich bei Schnitzel und Co. zunehmend Wert auf Qualität statt Quantität. „Das ist auch gut so“, betonte Sprecherin Schürr. „Besser ein bisschen weniger und dafür schmackhafter essen.“

(Bild: Konstantin Yuganov/stock.adobe.com)

Diese Einschätzung wird durch eine GfK-Umfrage aus dem Jahr 2016 untermauert: Natürlicher, nicht künstlicher Geschmack, keine künstlichen Farb- und Konservierungsstoffe sowie besondere Frische sind jene drei Anforderungen an Fleisch, die den Konsumenten am wichtigsten sind. Ein günstiger Preis wurde nicht einmal von einem Fünftel als „sehr wichtig“ genannt, was lediglich Rang zwölf in der Endauswertung der gewünschten Eigenschaften ergab.

(Bild: thinstockphotos.de, krone.at-Grafik)

Deutlicher Rückgang bei Schweinefleisch
Auch was die Arten betrifft, ist der Markt offenbar in Bewegung: Besonders deutlich ist der Rückgang bei Schweinefleisch - von 40,9 Kilogramm (2007) auf 37,2 (2017). Rind- und Kalbfleisch stagnieren bei etwa zwölf Kilogramm pro Kopf und Jahr, eine leichte Zunahme um etwa ein Kilogramm seit 2007 auf aktuell 12,6 Kilo gab es bei Geflügel. Auch dies deckt sich großteils mit der Umfrage.

(Bild: APA)

Obwohl der Fleischkonsum abnimmt, werden laut dem Österreichischen Ernährungsbericht 2017 die empfohlenen drei Portionen pro Woche von beiden Geschlechtern weiterhin deutlich übertroffen: Männer verspeisen 900 bis 1320 Gramm Fleischprodukte pro Woche und überschreiten die empfohlene Menge von maximal 300 bis 450 Gramm um etwa das Dreifache. Frauen liegen mit 483 bis 546 Gramm ebenfalls über diesen Empfehlungen, wenn auch nur geringfügig.

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