Venezuela-Krise

Notiz löst Spekulationen über Militäreinsatz aus

Ausland
29.01.2019 07:47

US-Präsident Donald Trump hat bereits vor Tagen zum Machtkampf in Venezuela gemeint, alle Optionen seien auf dem Tisch. Damit schloss Trump eine Militärintervention im Ölstaat keineswegs aus. Nun haben Notizen seines Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton während einer Pressekonferenz am Montag die Spekulationen weiter angeheizt. Bolton hielt einen Notizblock so, dass seine handgeschriebenen Vermerke darauf für alle Fotografen bestens zu lesen waren - und somit auch folgende Notiz: „5000 Soldaten nach Kolumbien.“

Angesichts der schweren Krise im Nachbarland Venezuela sorgte das Bild von Boltons Notizen sofort für Diskussionen. Ist Boltons quasi in die Kameras gehaltene Notiz also die - sehr eigenwillige - Art und Weise, einen solchen Militäreinsatz in Aussicht zu stellen oder zumindest deutlicher als bisher damit zu drohen? Das Verteidigungsministerium wollte sich dazu am Montagabend (Ortszeit) auf Anfrage nicht äußern und verwies ans Weiße Haus. Von dort hieß es mit Blick auf die Bolton-Notiz knapp, aber vielsagend: „Wie der Präsident gesagt hat: Alle Optionen sind auf dem Tisch.“

Viele Beobachter glauben nicht an ein Versehen des Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton, sondern vielmehr an eine weitere indirekte Drohung der Regierung Trumps. (Bild: AP)
Viele Beobachter glauben nicht an ein Versehen des Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton, sondern vielmehr an eine weitere indirekte Drohung der Regierung Trumps.
Neben einer Notiz zu den jüngsten Gesprächen mit den Taliban in Afghanistan ist auf Boltons Notizblock folgender Vermerk zu lesen: „5000 Soldaten nach Kolumbien.“ (Bild: AP)
Neben einer Notiz zu den jüngsten Gesprächen mit den Taliban in Afghanistan ist auf Boltons Notizblock folgender Vermerk zu lesen: „5000 Soldaten nach Kolumbien.“
Präsident Maduro im Gespräch mit Verteidigungsminister Vladimir Padrino (Bild: APA/AFP/Venezuelan Presidency/Marcelo GARCIA)
Präsident Maduro im Gespräch mit Verteidigungsminister Vladimir Padrino

Sanktionen gegen Venezuals Ölsektor
In Venezuela tobt ein offener Machtkampf zwischen Präsident Nicolas Maduro und dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaido. Die US-Regierung hat sich offensiv auf Guaidos Seite geschlagen und droht seit Tagen damit, alle denkbaren diplomatischen und wirtschaftlichen Hebel in Bewegung zu setzen, um Maduro zum Rückzug zu drängen. Bei der Pressekonferenz im Weißen Haus, an der auch Bolton teilnahm, kündigte die US-Regierung gerade erst Sanktionen gegen den wichtigen Ölsektor Venezuelas an.

(Bild: AFP)

Präsident Maduro hingegen will seine wichtigste Einnahmequelle nicht kampflos aufgeben. Venezuela werde seinen Anspruch auf die PDVSA-Tochter Citgo vor Gerichten in den Vereinigten Staaten verteidigen, kündigte Maduro am Montag an. Trotz der Spannungen sind die USA weiterhin der größte Importeur von Erdöl aus Venezuela. Mehr als 40 Prozent des Rohöls aus dem südamerikanischen Land werden in die Vereinigten Staaten exportiert.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt