Laudamotion übernommen

Angeschlagen: Lauda gibt Kontrolle an Ryanair ab

Österreich
29.01.2019 13:45

Der gesundheitlich angeschlagene Niki Lauda hat seine Airline komplett an den irischen Billigflieger Ryanair verkauft. Ryanair hat damit seinen Anteil an der Niki-Nachfolge-Airline Laudamotion von 75 auf 100 Prozent aufgestockt. Im Sommer soll die Flotte von 19 auf 25 Flugzeuge ausgebaut werden. Lauda zeigte sich mit den neuen Entwicklungen zufrieden.

Niki Lauda, der bisher noch 25 Prozent gehalten hat, werde als Vorsitzender des Gesellschafterausschusses weiterhin „sein Input einbringen“, betonte Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber in einer Pressekonferenz am Flughafen Wien. Mit diesem Schritt soll das Wachstum der Airline gepusht werden, erklärte Gruber. Laudamotion werde weiter eine österreichische Fluglinie bleiben, sagte Ryanair-Chef Michael O‘Leary.

Ryanair-CEO Michael O‘Leary und Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber (rechts) (Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)
Ryanair-CEO Michael O‘Leary und Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber (rechts)

Lauda zufrieden: „Ich freue mich“
Niki Lauda selbst meinte in einem schriftlichen Statement: „Ich freue mich, dass Ryanair nunmehr die volle Kontrolle über Laudamotion übernimmt und die Weiterentwicklung und das Wachstum sicherstellt.“ Die Kooperation von Laudamotion mit Ryanair sei von Anfang an ein großartiger Erfolg gewesen und habe Laudamotion bereits im ersten Jahr zur Nummer eins der Billigflieger in Österreich gemacht. Mit Ryanair als starkem Eigentümer stehe Laudamotion eine große Zukunft bevor. „Ich bleibe Laudamotion als Chairman auch weiterhin eng verbunden und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ryanair und Laudamotion“, so der 69-Jährige Ex-Formel-1-Champ.

(Bild: APA/AFP/dpa/Rolf Vennenbernd)

Lauda hatte Anfang 2018 die insolvente Ex-Air-Berlin-Tochter Niki übernommen und daraus Laudamotion gemacht. Binnen weniger Monate gab er 75 Prozent an die irische Billigfluglinie Ryanair ab. Bei Laudas Privatstiftung hätte nach ursprünglichen Plänen zumindest bis 2021 eine Sperrminorität von 25 Prozent verbleiben sollen.

Laudamotion soll größte Airline Österreichs werden
Laudamotion kündigte am Dienstag auch einen ambitionierten Wachstumsplan an: Im Sommer soll die Flotte von 19 auf 25 Flugzeuge und bis zum Geschäftsjahr 2021/2022 auf dann 40 Flugzeuge ausgebaut werden. Die Airline will dann zehn Millionen Passagiere befördern - im ersten Geschäftsjahr nach der Gründung 2018 rechnet das Unternehmen mit vier Millionen Passagieren. Langstrecken-Pläne hegt das Unternehmen derzeit keine. In zehn Jahren soll Laudamotion die größte Fluglinie in Österreich sein, meinte Ryanair-Chef Michael O‘Leary, der vor allem die Lufthansa-Gruppe ausbremsen will.

Ryanair-CEO Michael O‘Leary (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Ryanair-CEO Michael O‘Leary

Das rasche Wachstum gehe aber auf Kosten des Profits, räumte O‘Leary bei einer Pressekonferenz am Wiener Flughafen ein. Im ersten Geschäftsjahr nach der Gründung machte die Fluglinie Verluste von rund 140 Millionen Euro. Firmenchef Gruber erklärte, dass er im zweiten Geschäftsjahr von maximal 50 Millionen Euro Verlust ausgeht. Im dritten Geschäftsjahr soll die Airline dann profitabel fliegen.

Ein Airbus A320 der LaudaMotion-Flotte (Bild: APA/Robert Jäger)
Ein Airbus A320 der LaudaMotion-Flotte

Niki Lauda wieder auf dem Weg der Besserung
Nachdem die Formel-1-Legende Niki Lauda Anfang des Jahres wegen einer schweren Grippe ins AKH in Wien eingeliefert werden musste, konnten Fans am 16. Jänner endlich aufatmen: Die Rennfahrer-Ikone konnte das Spital an diesem Tag wieder verlassen. Lauda war erst im August des Vorjahres eine Spenderlunge eingesetzt worden.

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