Der Krimi um die drei Hexen von Wernberg wird immer mysteriöser. Denn bei einer Tatrekonstruktion am Dienstag in Villach tischte die Mordverdächtige Barbara H. Justiz und Polizei eine neue Version auf: Sie sei bloß ein „willenloses Werkzeug“ ihrer Komplizin Margit T. - diese hätte den Mord durch sie begangen.
Es ist bitterkalt, als die Beamten der Spurensicherung, Ermittler der Polizei, Untersuchungsrichter Josef Testin, Staatsanwältin Bettina Dumpelnik und Gutachter Wolfgang Tributsch zur Tatrekonstruktion in der ruhigen Villacher Wohnhausanlage eintreffen. Barbara H., 43 und Mutter eines kleinen Buben, soll zeigen, wie sie am 6. Oktober des Vorjahres die 72-jährige Gertraud P. getötet hätte. Und was die Frau dazu erzählt, lässt wohl jedem das Blut in den Adern gefrieren: „Sie hat erklärt, dass sie die Tat wie in Trance ausgeführt hätte“, schildert ihr Verteidiger Wolfgang Blaschitz. „Sie sei ein willenloses Werkzeug gewesen – Margit T. hätte durch sie den Mord begangen. Nur ihr Körper sei am Tatort gewesen, aber der Geist der anderen.“
Margit T. dagegen hat sich bisher von dem Mord distanziert, wie Anwalt Hans Gradischnig sagt: „Sie hat nach eigenen Angaben damit nichts zu tun. Auch kann sie für den Tattag ein Alibi vorweisen; sie war bei einer Kundin in Kitzbühl.“ Letztlich wird es wohl an Psychiatern liegen, Licht ins Dunkel der Seelen dieser Frauen zu bringen. Wie berichtet, wurde der Sachverständige Peter Hoffmann bestellt, der auch schon den Amokfahrer von Graz begutachtet hat. Ehe seine Expertise über die Zurechnungsfähigkeit nicht vorliegt, können die Ermittler nur weiter penibel an der Beweiskette zu Mord, Brandstiftung und Betrug arbeiten.
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