Großer Wirbel um Andreas Gabalier: Der Sänger soll am Samstag in München mit dem renommierten Karl-Valentin-Orden ausgezeichnet werden. Doch dass die Wahl auf den Volks-Rock-‘n‘-Roller gefallen ist, stößt vielen sauer auf. Gabalier sei ein „schockierender Fehlgriff“, heißt es. Jetzt meldet sich der Steirer zu den Vorwürfen zu Wort.
Er bringe volkstümliche Musik mit Stadionrock zusammen und sei wie Komiker Karl Valentin (1882-1948) ein „Volkssänger“, heißt es in der Begründung, warum Andreas Gabalier mit dem renommierten Preis ausgezeichnet werden soll. Doch das sehen nicht alle so. Testamentsvollstrecker und Erben-Vertreter Gunter Fette etwa will nicht, dass der Sänger den Preis erhält: „Es ist nicht tolerierbar, dass Karl Valentin mit den rechtspopulistischen, frauenfeindlichen und homophoben Tendenzen von Herrn Gabalier in Verbindung gebracht wird.“ Und der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude sprach von einem „schockierenden Fehlgriff“.
Gabalier: „Lasse mir von Neidern meinen Erfolg nicht kaputt reden“
Die Aufregung um seine Person kann Gabalier selbst nicht verstehen. „Wenn sich ein paar Einzelne aufregen, die mich persönlich überhaupt nicht kennen, dann juckt mich das nicht“, erklärt er im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung. „Man hat mir gesagt, dass es bei allen meinen Ordens-Vorgängern Wirbel gegeben hätte, weil manche Kritiker meinten, gewisse Preisträger verdienten diesen Orden nicht.“
Die Vorwürfe gegen seine Person prallen deshalb auch bei ihm ab, wie er weiter erklärt. „Ich bin wohl einigen zu bodenständig, aber das werde ich ganz sicher nicht für diese Leute ändern. Von ein paar Neidern lasse ich mir meine Erfolgsgeschichte nicht kaputt reden. Man muss mich wirklich nicht mögen, aber ich würde mir von einigen Leuten etwas mehr Wertschätzung wünschen. Gegenseitiger Respekt geht in unserer Gesellschaft immer mehr den Bach runter.“
Strache verteidigte Gabalier
Zuletzt bekam Gabalier Rückendeckung von Vizekanzler Heinz-Christian Strache. „Allmählich zweifelt man am Verstand, aber nicht an dem von Herrn Gabalier. Das ist schon pathologischer Hass gegenüber andersdenkenden Kunstschaffenden", kritisierte dieser auf Facebook. „Der Kunst ihre Freiheit. Freiheit der Kunst!“
Die Faschingsgilde „Narrhalla“ hat sich auf Facebook ebenfalls zu Wort gemeldet. Man distanziert sich dort von „rechtspopulistischen, homophoben sowie frauen- und fremdenfeindlichen Texten“.
Die „Texte von Künstlern sind vielseitig auslegbar und werden offensichtlich von bestimmten Personen je nach Neigung unterschiedlich wahrgenommen. Deswegen können wir negative und oberflächliche Interpretationen weder nachvollziehen noch bestätigen“, verteidigt man die Verleihung des Ordens an Gabalier.
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