Medizinisch überprüft

Entlarvt: 112 von 288 Asylwerbern logen bei Alter

Österreich
31.01.2019 06:00

„Sehr zufrieden“ zeigt man sich ob der jüngst präsentierten Asylzahlen für 2018. Trotz stark sinkender Antragszahlen hatte man letztes Jahr dennoch alle Hände voll zu tun. Nämlich um Lügen hinsichtlich Altersangaben aufzudecken. 112 von 288 medizinisch überprüften Flüchtlingen wurden enttarnt.

„Etliche Asylwerber geben sich als minderjährig aus, um bevorzugt behandelt zu werden und bei positivem Entscheid ihre Familien nachholen zu können. Durch gezielte Altersfeststellungen steuern wir hier dagegen“, so Innenminister Herbert Kickl. Und von derartigen Tests gab es letztes Jahr genug: Insgesamt 488 unbegleitete, angeblich Minderjährige stellten einen Asylantrag - 288 davon erweckten Misstrauen und mussten auf den medizinischen Prüfstand. In fast 40 Prozent aller Fälle zu Recht: 112 der Flüchtlinge wurden als volljährig entlarvt.

(Bild: APA/Herbert Neubauer)

Daten und Fakten

  • Seit dem 1. Jänner 2010 ist bei Zweifel an der Minderjährigkeit von Asylsuchenden eine sogenannte multifaktorielle medizinische Altersbegutachtung gesetzlich vorgesehen.
  • Besteht nach einer ersten Befragung und oberflächlichen, körperlichen Untersuchung der Verdacht einer falschen Altersangabe, wird eine Röntgenuntersuchung der linken Handwurzel durchgeführt.
  • Erhärten sich dadurch die Zweifel, wird zusätzlich eine Computertomographie des Schlüsselbeins sowie ein Zahnpanorama-Röntgen veranlasst.

Per Zügen und Bussen nach Deutschland
Indessen sorgen in Deutschland aktuelle Zahlen für Schlagzeilen: Demnach erwischten Fahnder 2018 3054 Flüchtlinge, die per Zug aus Österreich illegal über die Grenze wollten. 3066 Illegale wurden aus Bussen „gefischt“.

(Bild: APA/Barbara Gindl)

Bedeutet: Fast die Hälfte der insgesamt 14.009 in Deutschland an der Grenze in Zügen und Bussen ertappten Flüchtlinge reiste aus Österreich an (im Schnitt 19 Aufgriffe täglich). Im Gegenzug reisten im selben Zeitraum 4850 Flüchtlinge von Deutschland aus illegal nach Österreich ein.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right