Hirscher im Interview

„Bier mit Freunden? Diesen Preis muss ich zahlen“

Wintersport
31.01.2019 06:40

Nach seinem „Zauber-Triumph“ im kultigen Nachtslalom plauderte Marcel Hirscher über die Gefühle im „Irrenhaus“, die härtesten Tage für ihn und sein Team sowie bewegende Worte.

„Krone“: Habt ihr als Team ordentlich auf den unglaublichen Sieg angestoßen?
 Marcel Hirscher: Geh (lacht). Bis ich mit Pressekonferenz und Dopingprobe fertig war, waren die alle schon daheim. Wir werden halt auch alt.

Sein Schladming-Siegeslauf HIER im Video:

„Krone“: Apropos: Was ist der größte Preis, den du für deine Siege und Popularität zahlen musst?
 Hirscher: Der höchste Preis ist definitiv manchmal die Unbeschwertheit, mit meinen Freunden auf ein Bier gehen zu können. Das spielt‘s halt nicht mehr.

(Bild: GEPA )

„Krone“: Du hast die Planai wieder in ein Irrenhaus verwandelt. Wie sind deine Gefühle, wenn du 45.000 Fans vor Ort und Millionen vor den TV-Geräten einen Sieg schenkst?
 Hirscher: Die Stimmung war unglaublich, der Berg hat gebrannt, irre! Nochmal gefühlt 5000-mal mehr Leute als in Kitz. Dazu das Flutlicht. Dieses Gefühl der Befriedigung dauert dann schon ein paar Tage an.

„Krone“: Wie würdest du die Suche nach dem wackelnden Puzzleteil in deinem Material-Set-up beschreiben?
 Hirscher: Ich denke, dass wir als Team vielleicht noch nie so hart gearbeitet haben. Die Jungs haben geschöpft ohne Ende, haben mir teilweise schon leidgetan. Wir alle haben den Druck gespürt. Das wurde schon ein bisschen auf die Spitze getrieben, vor allem wahrscheinlich von mir selbst.

Finger nach oben! Mit 1,21 Sekunden Vorsprung gewann der Weltcup-Führende sein 68. Rennen. (Bild: sepp pail)
Finger nach oben! Mit 1,21 Sekunden Vorsprung gewann der Weltcup-Führende sein 68. Rennen.

„Krone“: Und wie ist dieses Gefühl jetzt, wo wieder alles passt?
 Hirscher: Schon nach drei Toren wusste ich: Cool, das passt wieder. Ich kann angreifen, Gas geben, ich bin wieder frei! Dieses Gefühl, wieder um den Sieg mitfahren zu können, ist sehr schön.

„Krone“: Der Dritte Daniel Yule bezeichnete dich als eine der größten Persönlichkeiten der Sportgeschichte. Auf einer Stufe mit Roger Federer ...
 Hirscher: Wenn das ein Spitzenmann und Kollege wie Daniel sagt, dann tut das schon was mit mir. Diese Worte haben mich bewegt.

„Krone“: Dein Plan bis zum Sonntag-Rennen in Garmisch?
 Hirscher: Bis Freitag Pause, also schon ein bisschen körperliches Training. Dann beginnt die Suche nach der richtigen Riesentorlauf-Abstimmung. Bei uns wird‘s halt nie fad!

Alex Hofstetter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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