Wie kann man den Jungen das unfassbare Grauen vermitteln, das sich während der Nazizeit bei uns zugetragen hat, damit es sich nie mehr wiederholt? Diese Frage treibt die Grazer Ärztin, Psychologin und Autorin Ruth Kaufmann, die viele ihrer Vorfahren im Holocaust verloren hat, seit Jahren um.
Mit ihrer Ausstellung über ihren Vater Berthold „Bertl“ Kaufmann, der nach langer Flucht erst 1949 wieder in die Steiermark zurückkehrte, und Adele Kurzweil, die 1938 zunächst nach Frankreich floh, dann aber in Auschwitz ermordet wurde, hat sie nun sogar in Übersee Aufsehen erregt: Der Katalog über die Schau, die derzeit im Grazer Museum für Geschichte zu sehen ist, wird vom Holocaust Reflection and Resource Center in Florida ins Englische übersetzt, um als Lehrbuch an Schulen in Florida und Kanada verwendet zu werden.
„Menschliche Tragik nachempfinden“
„Wir wollen nicht nur die tragischen Fakten erzählen“, betont Kaufmann. „Wir wollen den Schülern eine Möglichkeit geben, die menschliche Tragik nachzuempfinden, indem wir ihnen die Ereignisse aus der ganz persönlichen Sicht der Opfer erzählen.“
Informationen zur Ausstellung gibt es hier.
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