So exzentrisch sie in ihren Outfits auch aussah, so zittrig war Lady Gaga bei ihren Danksagungen. Mit Tränen in den Augen bedankte sich Stefani Joanne Germanotta alias Lady Gaga bei ihren Anhängern. "Meine Fans waren die ersten, die an mich geglaubt haben. Dieser Preis bedeutet mir so viel. Ich habe so hart für dieses Album gearbeitet", sagte die 23-Jährige, deren Platte "The Fame" im vergangenen Jahr eine der erfolgreichsten der Welt war. Ihre Single "Poker Face" führte wochenlang die Charts in zahlreichen Ländern an.
Trauer um McQueen
Die sonst so selbstbewusste Grammy-Preisträgerin trauerte auch offen um Modeschöpfer Alexander McQueen. Nach dessen Selbstmord vergangene Woche klimperte sie für ihn eine Ballade am weißen Piano, bevor sie ihr Engelskostüm ablegte und in einem hautengen, durchsichtigen Anzug mit weißer Spitze eine etwas hölzerne Show darbot. Lady Gaga, die mit auf Sex und Glamour angelegten Auftritten innerhalb kürzester Zeit den Status eines Superstars erlangt hat, ist die erste Künstlerin nach der US-Rockband Scissor Sisters ("I Don't Feel Like Dancin'") im Jahr 2005, die als Nicht-Britin drei Brits gewonnen hat. Gaga siegte in allen Kategorien, in denen sie nominiert war.
In Hochform zeigte sich derweil Robbie Williams, der sich nach seinem Comeback eine Auszeichnung für sein Lebenswerk sichern konnte. Am Ende der zweistündigen Show mischte er mehrere Hits wie "Let Me Entertain You", "Angels", "No Regrets" oder auch den Take-That-Song "Everything Changes". "Ihr werdet euch nicht mehr erinnern, aber ich war mal in einer Boyband", scherzte er vorab.
Ansonsten gab es typisch Britisches: Den Preis für die beste Performance in der Geschichte der Brit Awards bekamen die Spice Girls für den Hit "Wannabe". Allerdings trat die Band nicht komplett an, um die Auszeichnung abzuholen. Mel B und Geri Halliwell vergaßen dann auch prompt in ihrer Rede, den ehemaligen Bandkolleginnen Victoria Beckham, Melanie C und Emma Bunton zu danken.
Oasis-Schwachkopf
Seinem Ruf als Rüpel-Rocker machte Oasis-Frontmann Liam Gallagher alle Ehre, als er für die Platte "(What's the Story) Morning Glory?" die Trophäe für das beste Brit-Awards-Album abholte. Statt diese wie die anderen Stars freudig in die Luft zu halten oder gar seinem Bruder Noel zu danken, warf er sie mit dem Mikrofon ins Publikum. "Hört mal Kinder, die beste Band auf der verdammten Welt lebt für immer", rief er. Moderator Peter Kay kommentierte lapidar: "Was für ein Schwachkopf..." Die Gallagher-Brüder hatten sich im August nach Dauer-Zoff getrennt.
Ansonsten sorgte vor allem die Boyband JLS für Jubel. Die vier Jungs waren aus der Casting-Show "X-Factor" hervorgegangen. Sie konnten zwei Brits in der Kategorie bester britischer Durchbruch und beste britische Single mit nach Hause nehmen. Lily Allen gewann in der Kategorie beste britische Künstlerin. Sie ritt zu Beginn der Show auf einer Riesenbombe in den Saal und sorgte zudem mit einer karottenfarbenen Perücke für Stirnrunzeln.
Bester internationaler Künstler wurde US-Rapper Jay-Z. Danach sang er mit Alicia Keys die Pop-Hymne "Empire State Of Mind". Die Rockband Kasabian wurde als beste britische Gruppe ausgezeichnet.
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