"In meinem Himmel"

Peter Jacksons Jungstar übt Rache aus dem Jenseits

Kino
17.02.2010 12:09
Eine 14-jährige Tote (in dieser Rolle brilliert die 15-jährige Irin Saoirse Ronan, die für "Abbitte" bereits für einen Nebenrollen-Oscar nominiert war) erzählt in "In meinem Himmel" aus dem Jenseits über ihr Leben, ihre Ermordung und ihren Versuch, den Kontakt zu ihrer Familie auch danach nicht abbrechen zu lassen - unter anderem, um sie auf die Spur ihres Mörders zu führen. Peter Jacksons Verfilmung des Bestsellers von Alice Sebold (Originaltitel: "The Lovely Bones") ist der neueste Film der Neuseeländers, der erstmals seit "King Kong" von sich als Regisseur hören lässt.

Jackson, der durch die lange als unverfilmbar geltende "Der Herr der Ringe"-Trilogie weltweit Berühmtheit erlangt hat, hat der Zwischenwelt, auf die Susie Salmon nach ihrer Ermordung trifft, eine ganz spezielle Ästhetik verliehen, die zwischen Pop Art und Surrealismus, Alice im Wunderland und Esoterik-Kitsch nicht immer ganz geschmackssicher wirkt. Mark Wahlberg und Rachel Weisz versuchen, als glückliches Ehepaar den unterschiedlichen Umgang mit dem Unfassbaren nachvollziehbar zu machen, Susan Sarandon setzt als schräge Großmutter mit skurrilem Humor einen erfrischenden Kontrapunkt.

Als Susie Salmon überzeugt die heute 15-jährige Irin Saoirse Ronan (die für "Abbitte" bereits für einen Nebenrollen-Oscar nominiert war) in ihrer ersten Hauptrolle: Ein nettes, hübsches, hilfsbereites Mädchen, das niemandem etwas Böses will und gerade deshalb ins Visier des Bösen gerät. In der intensivsten Szene dieses auf explizite Gewalt weitgehend verzichtenden, aber außerordentlich suggestiv wirkenden Films folgt sie dem Nachbarn in das von ihm unter einem Feld gegrabene Versteck, weil sie einfach höflich sein und ihm seine Bitte nicht abschlagen möchte. Susie wäre nie mit einem Fremden mitgegangen, der Mörder muss also im Bekanntenkreis zu suchen sein - diese Erkenntnis trifft Susies Vater spät...

Den Film als erzieherische Begleitmaßnahme seinem Nachwuchs zu zeigen - davon ist jedoch dringend abzuraten. Auch wenn Peter Jackson da anderer Meinung ist. Der Film sei keineswegs verstörend, sondern positiv, sagte er in einem Interview (siehe oben), "Unsere Tochter ist zwölf Jahre alt, und wir haben ihn auch ihr gezeigt."

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