UNO-Botschafterin und Schauspielerin Angelina Jolie ist auf neuer Mission: Dieses Mal besucht sie ein Flüchtlingslager in Bangladesch sowie wichtige Entscheidungsträger der Politik. Damit macht sie auf die Missstände aufmerksam, für die Hilfsorganisationen noch in diesem Jahr knapp eine Milliarde US-Dollar von der Weltgemeinschaft fordern.
Hollywood-Star Angelina Jolie ist für einen Besuch des Rohingya-Flüchtlingslager nach Bangladesch gereist. Neben einem Treffen mit führenden Politikern stand ein dreitägiger Aufenthalt im Bezirk Cox‘s Bazar auf ihrer Agenda.
Über 919.000 Flüchtlinge
Dort befindet sich das bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Flüchtlingslager der Welt namens Kutupalong. Mehr als 919.000 Menschen beherbergt es aktuell. Davon kamen allein 730.000 Muslime seit August 2017. Sie flohen vor einem militärischen Zusammenbruch aus ihrer Heimat, dem Nachbarstaat Myanmar. Im mehrheitlich buddhistischen, ehemaligen Burma wird die Minderheit seit Jahrzehnten diskrimiert.
Anhaltenden Völkermord
UNO-Bauftragte sprechen von einem „anhaltenden Völkermord“ mit mindestens 10.000 Toten. Nach Angaben des UNHCR (Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen), wollte sich Jolie dort ein Bild über die humanitären Bedürfnisse der Flüchtlinge und den Herausforderungen für Bangladesch als Aufnahmestaat machen.
Als UN-Sonderbotschafterin wird ihre Einschätzung erheblichen Wert bei dem internationalen Appell um finanzielle Unterstützung haben. Mit 920 Millionen US-Dollar (800 Millionen Euro) sollen noch in diesem Jahr die Bedürfnisse der Flüchtlinge sowie die der beherbergenden Gemeinden gedeckt werden, so die Flüchtlingsbehörde. Angelina Jolie zeigte sich wie gewohnt volksnah und versuchte den Flüchtlingen mit ihrem Lächeln wie auch ihrem Besuch neuen Mut zu machen.
Humanitärer Einsatz seit 2001
Ihr soziales Engagement geht mit ihrer Schauspielkarriere einher. Als sie bei den Dreharbeiten zum Kino-Hit „Lara Croft: Tomb Raider“ im verminten Kambodscha zum ersten Mal persönlich in Kontakt mit humanitären Problemen kam, wandte sie sich an das UN-Flüchtlingshilfwerk UNHCR. Im Februar 2001 brach sie zu ihrer ersten Mission, einer achtzehntägigen Reise durch Sierra Leone und Tansania, auf. Noch im August desselben Jahres wurde sie zur Sonderbotschafterin ernannt.
Jolie hat auch ihren Kindern schon früh beigebracht, was es heißt, sich für Menschen und Tiere einzusetzen. Besonders gut kann sich Shiloh mit ihren Werten identifizieren. Sie eröffnete 2017 das „Shiloh Wildlife Sanctuary“, ein Wildtierreservat in ihrem afrikanischen Geburtsland Namibia. Schon 2010 haben ihre mittlerweile in Scheidung lebenden Eltern die „Shiloh Jolie-Pitt-Stiftung“ gegründet, die sich weltweit für den Tierschutz einsetzt.
Trotz wilden Scheidungskrieg, der erst Ende Jänner mit einem gemeinsamen Treffen bei einem Anwälten in die nächste Runde ging, ließ es sich Jolie nicht nehmen, sich für Menschen einzusetzen, denen es deutlich schlechter geht als ihr.
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