Die Tools sind gratis

Hobby als Beruf: So werden Sie Gaming-Influencer

Digital
19.04.2019 06:01

Gaming-YouTuber und Twitch-Streamer sind heute die Helden der Kinderzimmer, und manch einer von ihnen macht mit seinem Hobby ein echtes Vermögen. Kein Wunder also, dass immer mehr Spiele-Fans es ihnen gleichtun und ebenfalls ins lukrative Geschäft als „Influencer“ einsteigen wollen. Die Einstiegshürde ist denkbar gering: Es braucht nur einen Gaming-PC und die nötige Software, um die eigenen Heldentaten auch aufzuzeichnen. Wir zeigen Ihnen, was Sie brauchen.

Auch, wenn man dieser Tage ob des wachsenden Interesses der Wirtschaft ein wenig den Eindruck hat, eSport-Turniere und Spielen vor Zuschauern seien ein neues Phänomen, gibt es beide Trends eigentlich schon ewig.

Spielen vor Zuschauern war schon vor 30 Jahren populär
Wenn sich früher eine Truppe Nachbarskinder zusammenfand, um dem besten Spieler unter ihnen beim „Super Mario World“-Speedrun zuzusehen, war dieser dabei im Grunde Vorläufer des Spiele-YouTubers. Und wenn zu Beginn des Jahrtausends Jugendliche mit ihren Computern in Turnsälen zusammenkamen, um sich in „Counter-Strike“ zu messen und sich das Finalspiel auf einer großen Leinwand anzusehen, konnte man durchaus das heute so populäre Wort eSports in den Mund nehmen.

(Bild: AP)

Der Unterschied zu dieser gar nicht so grauen Gaming-Vorzeit ist heute, dass jedermann sein spielerisches Können nicht nur den Nachbarskindern oder LAN-Teilnehmern präsentieren kann, sondern dank Anbietern wie YouTube oder Twitch einer globalen Öffentlichkeit. Inklusive lukrativer Verdienstmöglichkeiten: Auf Twitch werden Trinkgelder verteilt, wenn ein Stream gefällt, auf YouTube nutzen Werbekunden Gaming-Influencer als Vehikel, um ihre Zielgruppen zu erreichen.

Es braucht nur einen PC und Capturing-Software
Wer jetzt Lust bekommen hat, im Feld der Spiele-Influencer mitzumischen, hat Grund zur Freude: Die Einstiegshürde ist denkbar gering. Immerhin braucht es nicht mehr als einen angemessen starken Gaming-PC und eine Aufnahme-Software, mit der die Heldentaten im Spiel aufgenommen und abgespeichert werden. Wer sich selber beim Spielen filmen will, sollte zudem noch in eine adäquate Webcam investieren.

(Bild: stock.adobe.com (Symbolbild))

Mächtig und kostenlos: Open Broadcast Software Studio
Bei der Software lohnt sich ein Blick auf das Open-Source-Programm Open Broadcast Software Studio (OBS Studio). Diese Capturing-Software gibt es kostenlos für die PC-Betriebssysteme Windows, macOS und Linux. Der Funktionsumfang ist weit größer, als man es bei einer Gratis-Software annehmen würde.

OBS Studio nimmt nicht nur das Geschehen am Bildschirm auf, sondern reichert es auf Wunsch auch mit Aufnahmen aus einer zweiten Quelle - etwa der Webcam - an. Live-Streaming auf Plattformen wie Twitch oder YouTube ist ebenfalls möglich. Schattenseite des großen Funktionsumfangs: Es braucht etwas Zeit, um sich mit OBS Studio vertraut zu machen.

Plays: Einfache Bedienung, aber registrierungspflichtig
Wer nach einer einfacheren Alternative zur Aufnahme seiner Gaming-Heldentaten sucht, kann einen Blick auf das Gratis-Programm Plays werfen. Es bietet die wichtigsten Capturing-Grundfunktionen in einem einfachen und aufgeräumten Interface und hat auch einen kleinen Videoeditor für den gröbsten Schnitt eingebaut. Nachteil: Das Programm ist registrierungspflichtig.

Es gibt noch eine Reihe weitere Programme, um Spielszenen aufzuzeichnen. So genießen etwa die Tools der Grafikchiphersteller AMD und Nvidia - namentlich ReLive und Shadowplay - einen guten Ruf. Sie bieten nicht den Funktionsumfang eines OBS Studio, sind aber einfach zu bedienen und eine gute Wahl für die ersten Aufnahmen. Ebenfalls beliebt ist der Capturing-Uropa Fraps, dessen vollständiger Funktionsumfang allerdings der kostenpflichtigen Version vorbehalten ist.

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