Connecticut, 1992. Dass die Eheleute Castleman, zwei charmante Endsechziger, ums Bett hüpfen, hat seinen Grund: Immerhin soll Joe Castleman (Jonathan Pryce) mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet werden - und Joan (Glenn Close) wird ihn als „die Frau des Nobelpreisträgers“, so der deutsche Titel, nach Stockholm begleiten. Auch Sohn David, der ebenfalls schriftstellerische Ambitionen hat, darf mit. Dass zudem ein dreister Biograf und eine nervende Auftragsfotografin das Paar begleiten, gehört zu den Mühen plötzlicher Popularität. Doch Joan treibt etwas ganz Anderes um ...
Basierend auf Meg Wolitzers Roman „The Wife“ bekommt demonstrativ geheuchelte Harmonie feine Risse, triumphiert narzisstischer Geltungsdrang über Lebenslügen bis klar wird, dass Joan die eigentliche Edelfeder ist.
Wie hier Glenn Close, abgespeist mit freundlichem Damenprogramm, mit der ihr aufoktroyierten Unsichtbarkeit hadert, das Wetterleuchten stiller Wut im Gesicht, ist ganz großes Kino. Etwas blass jedoch die Rückblenden, die die Castlemans in jungen Jahren zeigen. Regie: Björn Runge.
Kinostart von „Die Frau des Nobelpreisträgers“: 8. Februar.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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