Das hat die Welt noch nicht gesehen: Weil ein Tiroler während seines Wochenendaufenthaltes in einer Pension am Neusiedler See den Zimmerschlüssel verschmissen hat, wird er jetzt zur Kassa gebeten - exakt 10.365 Euro „Bußgeld“! Die Wogen gehen hoch. „Das steht in keinem Verhältnis“, sagen Experten.
Aber langsam. „Wer einen Schlüssel verliert, muss ihn ersetzen. Das ist unbestritten“, wird AK-Rechtsexperte Christian Schuster-Wolf in der „Tiroler Tageszeitung“ zitiert. Die Höhe des jetzt - wohl bemerkt von einem Inkassobüro - eingeforderten Betrages sei jedoch „völlig unseriös“.
Der Pensionsbesitzer selbst dürfte das etwas anders sehen, immerhin soll es sich nicht um einen herkömmlichen, sondern um einen Zentralschlüssel gehandelt haben, der Zutritt zum Gebäude UND jeglichem Fremdenzimmer verschaffen soll.
Spezialist für Zentralsperranlagen engagiert
Ein Spezialist für Zentralsperranlagen wurde deshalb engagiert, 27 Doppelzylinder ausgetauscht und zwölf neue Schlüssel angefertigt. Kostenpunkt: 6334,19 Euro. Weiter aufgelistet: entgangene Einnahmen (3000 Euro), Bearbeitungsgebühren (896,94 Euro), Mahngebühren (90 Euro), Evidenzgebühr (35,70 Euro). Summa summarum: 10.365 Euro!
„Das kann so nicht durchgehen“, so Schuster-Wolf. Er ist sich sicher, dass der Gast nicht auf den Wert des Utensils hingewiesen wurde. Die „Schlüsselfiguren“ im skurrilen Streit werden wohl Gerichte sein.
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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