Integrationsunwillig?
„Großteil der Migranten hat kein Interesse“
Der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes stellt den Willen zur Integration bei Migranten infrage: Nur ein verschwindend geringer Prozentsatz habe seiner Beobachtung nach Interesse, sich in die Gesellschaft einzufügen. „Da werden Sprachkurse geschwänzt oder Auflagen der Behörden nicht eingehalten“, klagt der CSU-Politiker.
Uwe Brandl verriet der „Welt“, dass er das Thema Integration „sehr zwiespältig“ sehe. Er ist seit 25 Jahren Bürgermeister einer niederbayrischen Gemeinde und seit 2018 Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Die Strukturen, um Migranten zu versorgen und zu betreuen, würden zwar funktionieren, aber: „Funktionierende Integration setzt auch das Wollen voraus, aktiv mitzumachen“, mahnt der 59-Jährige.
„Der Großteil der Zugewanderten hat an unseren Angeboten kein Interesse“, so Brandl. Er zeichnet in dem Interview mit der „Welt“ ein düsteres Bild: „Eigentlich müsste man alles daransetzen, um die Menschen sofort in Ausbildung und Arbeit zu bringen. Das wäre die beste Schule, um unser Gesellschaftssystem und unsere Sprache kennenzulernen. Nach jetzigem Stand wird ein Großteil der Zugewanderten aber auf Dauer in den sozialen Netzen bleiben.“
Integrationsangebote unabhängig von Bleibeperspektive gefordert
Er fordert daher Maßnahmen ab dem „ersten Tag des Hierseins“, wie beispielsweise Spracherziehung - „und zwar unabhängig von der Bleibeperspektive“. Denn man könne in der aktuellen Rechtslage nicht davon ausgehen, dass „die Rückführungsquoten deutlich steigen“.
„Die unschöne Alternative sind Parallelgesellschaften“
Brandl fordert auch die Wirtschaft auf, sich einzubringen und Migranten eine Ausbildung zu ermöglichen sowie in die Arbeitswelt zu integrieren. „Die unschöne Alternative sind Parallelgesellschaften“, warnte er.
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