30-mal eingestochen

Steirer (32): „Ich dachte, Mama ist der Teufel“

Steiermark
08.02.2019 16:44

„Ihr Gesicht sah aus wie die Fratze des Teufels“, beteuert ein heute 32-jähriger Steirer. Deshalb stach er im Mai des Vorjahres mehr als 30-mal auf seine Mutter (50) ein, schlug ihren Kopf auf den Boden und sprang auf ihrem Körper herum. Eine schwere Psychose hatte ihn dazu getrieben. Nun wird er in eine Anstalt eingewiesen.

Normal verlief das Leben des heute 32-jährigen Steirers. Die Scheidung seiner Eltern hatte ihm zwar zugesetzt, doch mit dem neuen Partner seiner Mutter aus St. Peter ob Freienstein verstand er sich bestens.

Der Steirer war zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig. (Bild: Weeber Heinz)
Der Steirer war zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig.

Zu den Großeltern hatte er ein besonders gutes Verhältnis. Als sein Opa 2016 starb, machten sich aber zum ersten Mal psychotische Züge bemerkbar, Stimmen sprachen zu ihm. Die Medikamente setzte er aus Angst vor den Nebenwirkungen ab. Stress im Job in der Baubranche und das Gefühl, Kollegen wollten ihn vergiften, setzten ihm zu.

Freundin machte Schluss
Als dann auch noch seine Freundin die Beziehung beendete, verlor der Steirer die Fassung. Er kündigte seinen Job und fuhr nach Hause zu seiner Mutter. Dort verschlimmerte sich sein Zustand zusehends.

Roman Weiß saß dem Geschworenengericht in Leoben vor. (Bild: Weeber Heinz)
Roman Weiß saß dem Geschworenengericht in Leoben vor.

Dann kam der 10. Mai, er lag im Bett: „Da hab ich wieder mit meinen Stimmen diskutiert, ob die Habsburger Österreich übernommen haben“, erzählt er vom Moment vor der Tat. Dann ging er in die Küche, seine Mutter kam nach. Dort artete ein harmloser Streit plötzlich aus: „Sie hat gesagt, sie hat keine Angst vor mir. Ich vermisse sie, sie war die Beste. Aber da dachte ich, sie ist der Teufel. Ihr Gesicht war eine Fratze“, erinnert er sich.

Staatsanwalt Andreas Riedler beantragte eine Einweisung in eine Anstalt. (Bild: Weeber Heinz)
Staatsanwalt Andreas Riedler beantragte eine Einweisung in eine Anstalt.

„Das war eine Generalvernichtung“
Auf einmal schlug er zu, stach mehr als 30-mal auf sie ein, donnerte ihren Kopf auf den Boden, sprang auf ihrem Körper herum. „Eine Generalvernichtung war das im nicht zurechnungsfähigen Zustand. Er ist gefährlich, eine Einweisung unumgänglich“, so der Gutachter. Der Geschworenensenat entschied sich für eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Rechtskräftig!

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