Ursprünglich als simple Software zur Anzeige von Graustufenbildern konzipiert, gilt Photoshop inzwischen als Synonym für die Bildbearbeitung. Am Mittwoch feiert die Wunderwaffe gegen Falten, Pickel, Speckröllchen und andere Makel ihren 30 Geburtstag.
Der Einfluss von Photoshop ist überall präsent: Plakatwände, Zeitschriften-Cover, bedeutende Kinofilme oder auch das Logo auf der Kaffeetasse, aus der man jeden Morgen trinkt. All diese Dinge sind vermutlich im Laufe ihrer Entstehung mit der Bildbearbeitungssoftware in Berührung gekommen. Über 90 Prozent aller Kreativ-Profis – vom Fotografen über Designer bis zu Architekten – haben laut Adobe Photoshop auf ihren Rechnern im Einsatz.
Beginn einer Erfolgsstory
Ihren Anfang nahm die mittlerweile als Synonym für die Bildbearbeitung geltende Software im Jahr 1987, als der US-Amerikaner Thomas Knoll ein Programm namens "Display" zur Anzeige von Graustufenbildern auf einem Schwarz-Weiß-Bildschirm entwickelte. Gemeinsam mit seinem Bruder John begann er, diese Anwendung um Funktionen zu ergänzen, die die Bearbeitung digitaler Bilddateien ermöglichten. Ein Jahr darauf entschloss sich Adobe, die Software zu lizensieren und sie schließlich am 19. Februar 1990 unter dem Namen "Photoshop" zu veröffentlichen. Version 1.0 fand auf einer einzelnen Diskette mit 800 Kilobyte Speicher Platz.
Anfangs sei Adobe davon ausgegangen, etwa 500 Exemplare von Photoshop pro Monat zu verkaufen, so Thomas Knoll. "Rückblickend kann man sagen, dass diese Prognose weit übertroffen wurde! Es ist unglaublich, dass Millionen von Menschen die Software heute im Einsatz haben. Wir wussten damals, dass wir eine wegweisende Technologie in unseren Händen halten. Aber wir hätten niemals erwartet, dass sie einen so großen Einfluss auf die Bilder, die wir um uns herum sehen, haben würde. Die Möglichkeit, jemanden einfach innerhalb eines Bildes zu platzieren, war nur der Anfang der Magie, die Photoshop heute umgibt", schwärmt Knoll.
Reparaturpinsel gegen Schönheitsfehler und Fältchen
Im Laufe seiner mittlerweile 30-jährigen Geschichte hat sich die Software deutlich weiterentwickelt. Besonders stolz ist man bei Adobe auf Innovationen wie die in Version 3.0 eingeführten Ebenen, die Nutzern komplexe Bildkompositionen erlauben, oder den mit Version 7.0 eingeführten Reparaturpinsel, mit dem sich Schönheitsfehler und Fältchen einfach wegretuschieren lassen.
Angesichts des Siegeszuges von digitalen Fotokameras und Computern in Beruf und Freizeit, baute Adobe im neuen Jahrtausend Photoshop zu einer Software-Familie mit passenden Werkzeugen für neue Zielgruppen aus. Mit Photoshop Elements bietet der Hersteller seit 2001 Konsumenten einen preisgünstigeren Einstieg in die Welt der Bildbearbeitung. Photoshop Lightroom ist seit 2007 eine führende Komplettlösung für Fotografen, die Kamera-Rohdaten bearbeiten, verwalten und veröffentlichen möchten.
Zuletzt konzentrierte sich Adobe darauf, seine Kunden auf dem Weg in eine vernetze und mobile Welt zu begleiten. Seit 2012 ist Photoshop Teil der Creative Cloud, die Mitgliedern auf Abo-Basis Zugang zu Desktop- und Mobil-Apps sowie Webservices bietet. Unabhängig von Zeit und Ort können Anwender ihre Ideen verwirklichen und auf allen mit der Creative Cloud verknüpften Geräten synchronisieren. Mit Photoshop Express bietet das Unternehmen zudem eine kostenlose, auf Mobilgeräte zugeschnittene Version seiner Software.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.