Signal, Telegram & Co.

Mehr Kontrolle: Die besten WhatsApp-Alternativen

Digital
10.02.2019 08:20

Facebook will die Infrastruktur seiner Messaging-Angebote Facebook Messenger, Instagram und WhatsApp zusammenlegen. Nicht nur Datenschützern schwant da Schlimmes, sondern auch vielen Nutzern ist der entstehende Datenhaufen suspekt. Manch einer hat schon den WhatsApp-Exodus angedacht. Aber welche Alternativen gibt es eigentlich? Wir zeigen sie ihnen.

Prinzipiell ist WhatsApp durch seine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein vergleichsweise sicherer Kommunikationskanal. Doch die Skandale, durch die der Mutterkonzern Facebook in den letzten Jahren geschlittert ist und die Vehemenz, mit der er zuletzt die Zusammenlegung seiner Chat-Dienste - inklusive wertvoller Nutzerdaten - vorangetrieben hat, macht viele User skeptisch.

Ihr WhatsApp-Exodus führt sie meist zu drei Rivalen, die mit hoher Sicherheit und starker Verschlüsselung werben. Zwei davon sind sogar kostenlos.

(Bild: stock.adobe.com, Signal, Telegram, Threema, krone.at-Grafik)

Signal: Der Messenger, den Snowden nutzt
Eine der beliebtesten Alternativen zu WhatsApp ist der Messenger Signal. Er macht den Umstieg leicht: Das Interface ähnelt stark jenem von WhatsApp. Bei Signal handelt es sich um Open-Source-Software. Das bedeutet, dass der Programmcode von jedermann eingesehen und auf seine Sicherheit überprüft werden kann.

Die App wird beispielsweise vom NSA-Whistleblower Edward Snowden empfohlen. Für Signal gibt es eine Windows-Software, mit der man es - ähnlich wie WhatsApp Web - am PC mit der Tastatur nutzen kann. Signal ist kostenlos, für Android und iOS verfügbar, und finanziert sich über Spenden - etwa von der Freedom of the Press Foundation.

Telegram: Gute Absichten, schlechter Ruf
Weil sie von IS-Terroristen genutzt wurde, die ihre Kommunikation verschleiern wollten, hat die Chat-App Telegram aus Russland den Ruf des Terroristen-Messengers. Der Gründer Pawel Durow - er hat auch das „Russen-Facebook“ Vkontakte erfunden - hat sich aber auch den Ruf erworben, den Messenger mit Zähnen und Klauen vor dem Zugriff der Behörden zu verteidigen.

(Bild: AFP)

Als der russische Geheimdienst verlangte, auf Telegram-Daten zugreifen zu dürfen, verließ das Unternehmen Russland, mittlerweile ist es in Dubai zuhause. Telegram bietet eine optionale Verschlüsselung, ist allerdings nicht Open Source. Unabhängige Tests sind dadurch nicht möglich. Telegram bietet Apps für Windows und MacOS, Zugriff per Browser und ist kostenlos für Android und iOS verfügbar.

Threema: Schweizer Krypto-Messenger kostet
Der einzige ernsthafte WhatsApp-Rivale, der kostenpflichtig ist, kommt aus der Schweiz. Threema war einer der ersten Messenger, die auf Verschlüsselung und Privatsphäre setzen und lockte bereits vor fünf Jahren bei der Übernahme von WhatsApp durch Facebook Umsteiger. Es gibt ein Webinterface und verschlüsselte Sprachtelefonie. Die Kommunikation läuft über Server in der Schweiz.

Der Nachteil des Schweizer Krypto-Messengers, der von einem unabhängigen eidgenössischen IT-Sicherheitslabor untersucht und als sicher befunden wurde: Er wird in Apples App Store und im Google Play Store für drei bis 3,50 Euro angeboten, kostet also Geld. Das erhöht die Einstiegshürde, dadurch hat es Threema bisher nicht zu allzu großer Verbreitung gebracht.

Fazit: Alternativen zu WhatsApp gäbe es genug - sogar eine, die vom NSA-Enthüller Edward Snowden persönlich empfohlen wird und als Open-Source-Software von Sicherheitsforschern auf der ganzen Welt durchleuchtet und auf Schwachstellen abgeklopft werden kann. Doch die beste Verschlüsselung nutzt nichts, wenn die Nutzerbasis fehlt. Und da hat WhatsApp den genannten Rivalen derweil noch einiges voraus: 1,5 Milliarden Menschen nutzen WhatsApp, unter den Rivalen ist Telegram laut Statista.com mit 200 Millionen Nutzern der Primus.

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