Eisbären-Invasion
Notstand auf sibirischer Insel ausgerufen
Wegen einer „Invasion aggressiver Eisbären“ haben die Behörden der sibirischen Arktis-Insel Nowaja Semlja den Notstand ausgerufen. Dutzende Bären seien in Wohnhäuser und öffentliche Gebäude eingedrungen, hieß es am Samstag. Viele Menschen haben Angst, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Da Eisbären als gefährdet gelten, müssen die Behörden nun zunächst versuchen, die Tiere irgendwie zu verscheuchen.
Sollten die Versuche aber fehlschlagen, könne das Erlegen der Tiere nicht mehr ausgeschlossen werden, erklärte die für Nowaja Semlja zuständige Regionalbehörde in Archangelsk am Samstag. Berichten zufolge kommen seit Dezember regelmäßig mehr als 50 Eisbären in die Hauptsiedlung der Insel. Einige der Tiere hätten bereits Menschen angegriffen.
Beschleunigte Eisschmelze und fehlende Nahrung
Einige Bären würden Menschen „regelrecht jagen“, sagte der Chef der örtlichen Behörde, Schiganscha Musin. Er lebe seit 1983 auf der Insel, aber ein Vordringen so vieler Bären habe er noch nie erlebt. Die beschleunigte Eisschmelze in der Arktis als Folge des Klimawandels führt dazu, dass Eisbären sich länger an Land aufhalten. Dort liefern sie sich einen Wettstreit um Nahrung.
2016 mussten russische Wetterforscher tagelang auf der kleinen Insel Trojnoj in der sibirischen Kara-See ausharren, da sie von mehreren hungrigen Eisbären belagert wurden. Die fünf Wissenschafter, darunter zwei Ehepaare, konnten ihre Hütte nicht mehr verlassen, um Messgeräte abzulesen. Sie mussten auf dem Luftweg mit Fackeln und Hunden versorgt werden, mit denen sie die Wildtiere verjagen konnten.
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