Bode Miller zählte zu den besten Skifahrern der Welt. 2017 gab der US-Amerikaner sein Karriereende bekannt. Mit der neuen Generation geht er hart ins Gericht.
Typen wie einst Österreichs Ski-Held Hermann Maier gehören seiner Meinung nach der Vergangenheit an. „Der Weltcup hat sich seit langer Zeit nicht weiterentwickelt“, sagte Miller in einem ARD-Interview bei der Ski-WM in Aare.
Keine Kreativität
„Nehmen wir mal das letzte Rennen, das ich in Kitzbühel gefahren bin: Einen Tag vorher kam ich im Trainingslauf mit 2,7 Sekunden Vorsprung an. Aber dann hat sich am Abend jeder meinen Lauf im Video angeschaut - und am nächsten Tag sind sie alle diese Linie gefahren“, schilderte der 41-Jährige. „Das gibt es nicht mehr, dass eine total andere Linie gefahren wird oder dass einer viel aggressiver fährt oder irgendetwas anders macht.“ Die Kreativität fehle dem Amerikaner.
Neben Maier nannte er auch Luc Alphand als positives Beispiel der früheren Generation. Was Miller an diesen Fahrern bewunderte: „Die Jungs damals haben sich gegenseitig gepusht und ständig nach Wegen gesucht, wie man die anderen schlagen kann. Sie haben in allen Bereichen getüftelt und wollten unbedingt schneller sein als die anderen Fahrer. Heute mache alle immer nur dasselbe und hoffen, dass sie am Ende schnell genug sind.“
„Vielleicht gibt es bald keinen Weltcup mehr“
Die Entwicklung des Skisports gefällt Miller gar nicht. „Vielleicht gibt es in ein paar Jahren überhaupt keinen Ski-Weltcup mehr. Ich sehe die Veränderungen. Jeder, der schon lange dabei ist bei diesem Sport, kann das beobachten.“ Das Problem sei, dass „jeder aus allem eine Show machen möchte. Aber das ist nicht der Gedanke des Weltcups.“
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