Der Bestand der Kaiseradler ist in Österreich im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Heuer wurden 55 Kaiseradler gesichtet, ausgegangen wird von bis zu 70 Exemplaren. Im Jahr 2018 waren es noch zwischen 32 und 54 Tiere. Dieses erfreuliche Ergebnis hat die zweite Adlerzählung für den pannonischen Raum, „Pannonian Eagle Census“, ergeben, die von BirdLife und WWF im Jänner durchgeführt wurde.
Der „Eagle Census“ soll zeigen, wie viele Adler im gesamten pannonischen Raum überwintern: Insgesamt zählten mehr als 500 Menschen aus Österreich, Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Serbien und Rumänien 509 bis 538 Kaiseradler. Im vergangenen Jahr wurden 448 bis 462 Kaiseradler gesichtet, womit die überwinternde Adlerpopulation im Jahr 2019 um 61 bis 76 Vögel gestiegen ist.
Höchste Dichte im Nordburgenland
Hierzulande ist der Kaiseradler vor allem im Nordburgenland und Weinviertel verbreitet. Die höchste Dichte des streng geschützten Greifvogels liegt im Bereich des Nordburgenlandes, wo 32 bis 40 Individuen beobachtet werden konnten. In Niederösterreich wurden in Summe 23 bis 30 Kaiseradler gezählt. Laut Greifvogelexperte Matthias Schmidt von BirdLife Österreich scheint diese Anzahl relativ hoch, jedoch sei der Kaiseradler im Verbreitungsgebiet immer noch relativ selten.
Seit 1999 brüten die Tiere wieder in Österreich
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die Kaiseradlerpopulation aufgrund der Verfolgung durch den Menschen auf wenige Paare reduziert. Dass sie wieder wächst, sei den Schutzbemühungen im späten 20. Jahrhundert zu verdanken, hieß es in der Aussendung der NGOs am Montag. Seit 1999 brütet der Kaiseradler auch wieder in Österreich. Dennoch stelle die illegale Greifvogelverfolgung nach wie vor die Todesursache Nummer Eins bei jungen Kaiseradlern dar.
BirdLife Österreich und der WWF haben sich daher mit Organisationen aus fünf Ländern im Rahmen des EU-geförderten „PannonEagle LIFE“-Projekts zusammengeschlossen, um die Greifvogelverfolgung zu bekämpfen. Tote Greifvögel können über die Plattform kaiseradler.at, die „Birdcrime“-Hotline (+43 660/869 2327) und über die Birdcrime-App (für Android) gemeldet werden.
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