Russland bereitet sich darauf vor, seine Infrastruktur gänzlich vom Rest des Internets abzukoppeln - zumindest für kurze Zeit. Dieses Experiment soll die Weichen für ein neues Gesetz stellen, das vorsieht, eine autarke russische Internetinfrastruktur für den Fall aufzubauen, dass es zu einem feindlichen Angriff kommt.
Das berichtet die russische Nachrichtenagentur RBK. Demnach bereite sich der flächenmäßig größte Staat der Erde darauf vor, alle Datenverbindungen ins Ausland zu kappen und zu erproben, ob das russische Internet auch so funktioniert.
Gesetz zur „Unversehrtheit des russischen Internets“
Grund für das geplante Experiment, für das momentan nach Mitteln und Wegen gesucht wird, die Auswirkungen möglichst gut unter Kontrolle zu halten, ist ein neues Gesetz, das die „Unversehrtheit des russischen Internetraumes“ im Falle eines feindlichen Angriffes gewährleisten soll, berichtet das IT-Portal „ZDNet“.
Im Zuge des Gesetzes müssen alle russischen Provider ihren Datenverkehr über Knoten leiten, die in Russland liegen und von der Kommunikationsbehörde zertifiziert wurden. Die übertragenen Daten sollen Russland also nicht verlassen.
Infrastruktur wird bereits angepasst
Dafür werde die russische Infrastruktur bereits angepasst, heißt es in dem Bericht. Bis 2020, so der Plan, soll der gesamte russische Internetverkehr über die lokale Infrastruktur laufen. Damit strebt Russland ein System wie China an, das darauf achtet, dass der Datenverkehr vor allem innerhalb der Landesgrenzen stattfindet und die Kommunikation nach draußen streng reglementiert bleibt.
Ein genaues Datum für das testweise Kappen aller Verbindungen ins Ausland gibt es noch nicht. Das Gesetz, das auch von Präsident Putin unterstützt wird, befindet sich derzeit noch bis 1.April in einer Begutachtungsphase. Beobachter gehen davon aus, dass der Test davor stattfindet.
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