Unter der massiven Eisdecke Grönlands haben NASA-Wissenschaftler möglicherweise einen rund 35 Kilometer breiten Einschlagkrater eines Meteoriten entdeckt. Die beckenförmige Vertiefung liegt knapp 185 Kilometer entfernt von einem weiteren, erst im November entdeckten Meteoritenkrater. Wann genau er entstanden ist, ist unklar, man vermutet aber, dass er mehr als 79.000 Jahre alt ist.
Entdeckt wurde die kreisförmig Struktur unter einem der kontinentalen Eisschilde mithilfe eines Instruments namens Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (kurz: MODIS) an Bord der NASA-Satelliten „Terra“ und „Aqua“, berichtet die US-Raumfahrtbehörde auf ihrer Website. Sollte sich bestätigen, dass es sich dabei um einen Meteoritenkrater handelt, dann wäre dieser der 22-größte Einschlagskrater der Welt.
„Die einzige andere kreisförmige Struktur, die sich dieser Größe annähern könnte, wäre eine kollabierte vulkanische Caldera“, erläutert Joe MacGregor, Gletscherexperte am Goddard Spaceflight Centers der NASA in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland. „Aber die Gebiete mit bekannter vulkanischer Aktivität in Grönland sind Hunderte Kilometer entfernt. Ein Vulkan sollte zudem eine eindeutig positive magnetische Anomalie aufweisen, und eine solche können wir überhaupt nicht erkennen“, wird der Glaziologe auf der NASA-Website zitiert.
Krater entstand vor mehr als 79.000 Jahren
Obwohl sich der neue Krater nur 185 Kilometer von dem im November entdeckten Meteoritenkrater (Bild oben) entfernt befindet, sei er sich nicht zur selben Zeit entstanden wie dieser. Erste Untersuchungen hätten aber gezeigt, dass er vor mehr als 79.000 Jahren entstanden sein muss, so MacGregor. Klar scheint, dass die Folgen des Einschlages des Meteoriten für das Leben auf der Erde enorm gewesen sein dürften.
Der am 18. Dezember 1999 gestartete NASA-Satellit „Terra“ dient zur Erforschung und Beobachtung der Erde und umrundet diese in einer Höhe von 700 Kilometern auf einer polaren, sonnensynchronen Umlaufbahn. Auf einer ebensolchen Bahn und in identer Höhe kreist auch der Wettersatellit „Aqua“ (Bild oben), der zweite von insgesamt fünf Satelliten im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms EOS der NASA, der am 4. Mai 2002 an Bord einer Trägerrakete in seine Umlaufbahn gebracht wurde.
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