Nach dem Kopfschuss-Attentat auf seine Ex-Freundin (48) in Wien-Meidling ist am Mittwoch der 53-jährige Schütze im Spital seinen Verletzungen erlegen. Zudem wurde bekannt, dass entgegen ersten Meldungen seitens der Exekutive das Opfer noch am Leben ist. Die Frau wurde mit zwei Kopftreffern schwerst verletzt ins Krankenhaus gebracht und liegt im Koma. Ihre Überlebenschancen sind gering.
Am späten Dienstagabend hatte der 53-jährige Bosnier der Serbin in der Herthergasse in Meidling auf offener Straße mit einer Pistole zweimal in den Kopf geschossen und die Waffe dann gegen sich selbst gerichtet. Noch in der Nacht hieß es seitens der Polizei, dass die Frau kurz darauf im Spital gestorben sei. Diese Meldung entpuppte sich allerdings als falsch. „Das Tatopfer wurde hospitalisiert und liegt im Koma“, schrieb die Exekutive am Mittwoch in einer Aussendung.
Vielmehr war es demnach der Täter, der bereits in der Nacht auf Mittwoch seinen schweren Verletzungen erlegen war. Sein Opfer lebt, liegt aber im Koma. Violeta J. wurde von gleich zwei Projektilen in den Kopf getroffen, ihre Überlebenschancen sind gering.
Eifersucht als Motiv
Die 48-Jährige hatte das Café, in dem sie als Kellnerin arbeitete, um 21.20 Uhr verlassen. Zeljko B., von dem sich die Frau laut „Krone“-Informationen im Sommer 2018 nach einer mehrjährigen Beziehung getrennt hatte, ging ihr nach. Der Bosnier zog wenige Meter neben dem Lokal die Pistole vom Kaliber 7,65 und schoss der Frau zweimal in den Kopf. Das Motiv dürfte Eifersucht gewesen sein, die Frau hatte seit einiger Zeit einen neuen Partner.
Video: Interview mit der Besitzerin des Lokals
Schütze amtsbekannt, aber nicht verurteilt
Das Paar war bisher nicht wegen Gewalttaten in der Beziehung polizeilich aufgefallen. Gegen den Bosnier war aber im Jahr 2008 nach einer Wirtshausrauferei eine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet worden, die aber nicht in einer Verurteilung mündete. Unklar war, woher er die Pistole hatte. Er besaß die Waffe jedenfalls illegal. Mehrere Patronenhülsen wurden am Tatort sichergestellt.
Serie von Gewalttaten an Frauen
Der Fall ist ein weiterer in einer beispiellosen Serie an Gewalttaten an Frauen. Seit Jahresbeginn sind zumindest sieben Frauen nach Attacken von zumeist Männern ums Leben gekommen. Die Taten haben zu einer Diskussion um Gewalt an Frauen geführt. Im Ministerrat sollten am Mittwoch bei der Präsentation der Strafrechtsreform auch Präventionsmaßnahmen vorgestellt werden.
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