In Kopf geschossen

Bekannter: „Er hat die Tat mehrfach angekündigt“

Wien
14.02.2019 06:09

Die blutige Serie will einfach nicht abreißen! Am Dienstagabend eskalierte ein Streit im Wiener Bezirk Meidling und endete mit Kopfschüssen auf offener Straße. Das Leben von Violeta J. (48) hängt am seidenen Faden, während der Täter und Ex-Partner Zeljko B. (53) noch in der Nacht starb. Motiv: krankhafte Eifersucht!

Die Stimmung im Café Rebeca in der Herthergasse schwankt beim „Krone“-Lokalaugenschein zwischen betretenem Schweigen und Traurigkeit. Freunde des Paares, das acht Jahre zusammen war, bevor sich Violeta neu verliebte, haben sich versammelt.

Zeljkos Eifersucht war zu viel, er habe sie krankhaft geliebt, verrät Miroslav, ein Stammgast im Lokal. Sie seien gute Menschen gewesen, doch der Mordversuch habe sich abgezeichnet: „Er hat die Tat mehrfach angekündigt.“

Zeljko B. (53) soll seiner Ex-Partnerin in den Kopf geschossen haben. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst. (Bild: APA/Hans Punz, "Krone", krone.at-Grafik)
Zeljko B. (53) soll seiner Ex-Partnerin in den Kopf geschossen haben. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst.

„Dass er das tut, hätte ich nie gedacht“
Niemand wollte ihm so recht glauben, bis zur verhängnisvollen Nacht. „Dass er das tut, hätte ich nie gedacht“, sinniert Kellnerin Slavica. Aber: „Ich hatte den ganzen Tag das Gefühl, dass heute etwas passieren wird. Mein Gott, ich kann immer noch nicht glauben, dass er sie umbringen wollte.“

Slavica S., Kellnerin im Café Rebeca, ist tief betroffen. (Bild: Andi Schiel)
Slavica S., Kellnerin im Café Rebeca, ist tief betroffen.

Opfer liegt im Koma
Zeljko war ruhig an diesem Abend. Er trank nicht viel, folgte seiner Ex aber, als sie das Lokal verließ. Auf der Straße zog der Bosnier eine Pistole, um seiner verlorenen Liebe eine Kugel ins Gesicht zu feuern. Danach richtete er die Waffe gegen sich selbst. Violeta liegt im Spital im Koma, sie wird künstlich am Leben erhalten. Der Verdächtige, der drei erwachsene Kinder hinterlässt, erlag seinen Verletzungen.

Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung

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