Nachdem der Präsident Sri Lankas, Maithripala Sirisena, angekündigt hatte, in den kommenden Monaten erstmals seit 1976 wieder Todesurteile vollstrecken zu lassen, ist man in dem Inselstaat nun per Zeitungsinseraten auf der Suche nach Henkern. In der Staatszeitung „Daily News“ erschien zu diesem Zweck eine Anzeige, wonach die Strafvollzugsbehörde männliche Bürger Sri Lankas im Alter zwischen 18 und 45 Jahren mit „ausgezeichnetem moralischem Charakter“ sowie „sehr gutem Verstand und mentaler Stärke“ anwerben will.
Interessierte müssen sich bis zum 25. Februar melden, denn an diesem Tag läuft die Bewerbungsfrist aus. Als Entlohnung werden pro Monat umgerechnet rund 180 Euro angeboten. Bereits Anfang Februar war angekündigt worden, im Kampf gegen die Drogenkriminalität die Todesstrafe wieder zu vollstrecken.
Letzte Hinrichtung vor 43 Jahren
Die Todesstrafe wird in Sri Lanka für Mord, Vergewaltigung und Drogendelikte verhängt, die letzte Hinrichtung liegt aber schon 43 Jahre zurück. Bis dahin waren zum Tode Verurteilte gehängt worden.
Rodrigo Duterte als Vorbild
Sirisena warnte zuletzt von einer Gefahr durch Drogenkriminalität und lobte den brutalen Anti-Drogen-Kampf des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte als „Beispiel für die ganze Welt und für mich persönlich“. Seit Dutertes Amtsantritt Mitte 2016 sind auf den Philippinen nach offiziellen Angaben mehr als 5000 mutmaßliche Drogendealer und -konsumenten wegen Widerstands gegen ihre Festnahmen getötet worden. Menschenrechtler sprechen von einer mehr als doppelt so hohen Zahl sowie gefälschten Beweisen.
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