Ministerin bewegt

Besuch bei Wiens kleinsten Krebspatienten

Österreich
15.02.2019 17:16

Jedes Jahr am 15. Februar wird mit dem weltweiten Kinderkrebstag daran erinnert, dass nach wie vor unzählige Kinder und Jugendliche an Krebs erkranken. Dank moderner Medizin können viele von ihnen geheilt werden - die menschliche Kompontente darf dabei aber nie vergessen werden, betonte Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), die am Freitag das St. Anna Kinderspital in Wien besuchte. 

Das St. Anna Kinderspital zählt zu den ältesten Kinderkrankenhäusern Europas. Das Spital im 9. Wiener Gemeindebezirk weist mittlerweile eine seit mehr als 40 Jahren bestehende hohe Kompetenz in der Versorgung krebskranker Kinder und Jugendlicher auf - und ist damit eines der führenden Häuser in diesem menschlich wie medizinisch enorm herausfordernden Sektor. „Der in Österreich einzigartige Zusammenschluss von Forschung und Spital ist für die hohen Heilungsraten von Krebs im Kindesalter entscheidend“, so Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Holter, Ärztlicher Direktor des St. Anna Kinderspitals und Institutsleiter der St. Anna Kinderkrebsforschung.

Ministerin besucht Kinderspital
Gesundheitsministerin Hartinger-Klein besuchte am Freitag das Spital, um sich selbst ein Bild dieser Symbiose von Forschung und Heilung zu machen. „Es ist immer interessant zu sehen, wie liebevoll das Personal hier mit dem Patienten umgeht. Dieser gesamtheitliche Ansatz mit Medizin und Forschung und auf der anderen Seite die menschliche Komponente, die für den Heilungsprozess so wichtig ist.“ Das Miteinander von Forschung und Klinik sei ein Erfolgskonzept, Zusammenlegungen und Schließungen will die Ministerin tunlichst verhindern. Auch die Finanzierung soll weiterhin sichergestellt werden.

(Bild: krone.tv)

„Survivorship Passport“ soll langfristig Gesundheit verbessern
Um langfristig die Gesundheit der geheilten Patienten zu verbessern, wünschen sich die Ärzte den sogenannten Survivorship Passport, in dem dokumentiert wird, woran der Krebspatient im Kindesalter erkrankt war. Mithilfe dieser gespeicherten Daten könnten dann betreuende Mediziner genau ablesen, worauf sie achten müssen. Laut Hartinger-Klein würden dafür bereits erste Vorbereitungsarbeiten getroffen, um die Einführung des „Passports“ möglichst bald in die Wege zu leiten.

Pro Jahr etwa 280 Krebsdiagnosen bei Kindern und Jugendlichen
Pro Jahr werden in Österreich etwa 180 Kinder bis zum vollendeten 14. und rund 100 Jugendliche zwischen dem 15. und dem vollendeten 19. Lebensjahr mit einer Krebsdiagnose konfrontiert, wie aktuelle Zahlen der Statistik Austria belegen. Auf Leukämien entfallen davon etwa 80 bis 90 Neudiagnosen, gefolgt von Lymphomen und Tumoren des zentralen Nervensystems. Die Heilungschancen konnten - nicht zuletzt dank der intensiven Forschung im St. Anna Kinderspital - stark verbessert werden.

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