„Das RS-Virus ist an sich ein sehr bekanntes Problem, das jedes Jahr von Oktober bis März unsere Stationen auffüllt. Es ist sicher momentan der Hauptgrund für unser Bettenproblem“, erklärt Wolfgang Högler, seit September neuer Chef der Linzer Kinderklinik alias MedCampus IV.
Vor allem Babys und Kleinkinder betroffen
Was bedeutet das Kürzel RS genau? Das Respiratorische Synzytial-Virus ist weltweit verbreitet und kann Erkrankungen der Atemwege auslösen kann. Bei Babys und Kleinkinder ist das RS-Virus sogar einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen. „Das RS-Virus ist vor allem bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern bis zum dritten Lebensjahr problematisch. Es gibt oft schwere Verläufe, mit wochenlanger Symptomatik. 50 Prozent der Kinder auf der Säuglingsstation, die stationär aufgenommen werden, leiden an dieser Virusinfektion“, sagt Högler.
Hohe Ansteckungsgefahr
Folgen sind Lungenentzündung, Bronchitis oder Kehlkopfreizung, welche dazu führt, dass die Kinder zu Trinken aufhören. Die Ansteckungsgefahr ist gerade in der kalten Jahreszeit extrem hoch, denn sie erfolgt durch Tröpfcheninfektion.
Buben öfter betroffen
50 bis 70 Prozent aller Kinder erkranken während ihres ersten Lebensjahres mindestens einmal am RS-Virus. Das Risiko für einen schweren Verlauf ist übrigens bei Buben doppelt so groß wie bei Mädchen. Für Frühgeborene gibt es eine vorbeugende Behandlung, eine passive Impfung mit Antikörpern, die einmal pro Monat erneuert werden muss.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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