Harter Salvini-Kurs
Zentrale Route dicht: Migranten suchen neue Wege
Die restriktive Haltung von Italiens Innenminister Matteo Salvini, heimische Häfen für Rettungsschiffe zu schließen, schlägt sich deutlich in der Zahl ankommender Flüchtlinge nieder. In der vierten Kalenderwoche des Jahres gelangte überhaupt kein Migrant über die zentrale Mittelmeerroute nach Europa, wie aktuelle Zahlen belegen. Schlepper erschließen indes jedoch neue Fluchtwege.
Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf aktuelle Zahlen des deutschen Analyse- und Strategiezentrums illegale Migration bei der Bundespolizei berichtet, gelangten in den ersten Kalenderwochen des neuen Jahres lediglich zwischen 47 und 102 Migranten über die zentrale Mittelmeerroute nach Italien. In der vierten Kalenderwoche war es kein einziger. Noch vor drei Jahren waren über diese Route zeitweise mehr als 25.000 Menschen pro Monat in die EU gelangt.
Migrationsdruck nach Europa bleibt groß
Gleichwohl bleibe der Migrationsdruck nach Europa groß, wird die deutsche Behörde zitiert. Die Preise pro Überfahrt von Libyen, wo Hunderttausende auf ihre Weiterreise warten, sollen auf bis zu 3000 Euro gestiegen sein. Wer sich das nicht leisten kann, weicht offenbar auf die westliche Route von Marokko und Algerien nach Spanien aus. Auch auf der östlichen Route aus der Türkei nach Griechenland stiegen die Zahlen, wie es heißt.
Einreise per Flugzeug oder Handelsschiff
Indes suchten Schlepper dem Bericht zufolge nach neuen Methoden, um Menschen über die Außengrenzen illegal in die EU einzuschleusen - etwa mit gefälschten Dokumenten per Flugzeug oder Handels- und Segelschiffen.
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