Erlag Krebsleiden

Schauspiel-Legende Bruno Ganz (77) gestorben

Adabei
16.02.2019 11:20

Die Schweizer Schauspiel-Legende Bruno Ganz ist tot. Er starb im Alter von 77 Jahren in Zürich. Ganz erlag am Samstag in den frühen Morgenstunden im Kreise seiner engsten Familie einer Krebserkrankung, wie seine Agentin mitteilte. Bis zuletzt habe er „intensiv und voller Freude an Projekten gearbeitet“. Ganz galt als einer der bedeutensten Schauspieler der Gegenwart, sein wohl bekanntester Auftritt war jener als Adolf Hitler in „Der Untergang“.

Ganz war auf der Bühne und im Film einer der Großen seines Fachs. Von der Kritik in höchsten Tönen gelobt und nach seinen eigenen Worten ein Einschnitt in seinem künstlerischen Wirken war seine Verkörperung von Nazi-Diktator Adolf Hitler in „Der Untergang“ (2004). Noch 2017 spielte Ganz in „Der Trafikant“ den Psychoanalytiker Sigmund Freud.

Simon Morze als Franz Huchel und Bruno Ganz als Sigmund Freud (li.) in „Der Trafikant“ (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Simon Morze als Franz Huchel und Bruno Ganz als Sigmund Freud (li.) in „Der Trafikant“
Bruno Ganz als Sigmund Freud während der Dreharbeiten zu „Der Trafikant“ im Oktober 2017 in Wien (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Bruno Ganz als Sigmund Freud während der Dreharbeiten zu „Der Trafikant“ im Oktober 2017 in Wien

Schon als Schüler die Bühne entdeckt
Als Sohn eines Schweizer Fabrikarbeiters und einer italienischen Mutter wuchs Ganz in Zürich auf. Schon als Schüler entdeckte er die Bühne für sich. Nach ersten Engagements traf er in Bremen mit Peter Stein einen Regisseur, mit dem er lange zusammenarbeitete. Die von Ganz mitbegründete Berliner Schaubühne wurde in den 1970er-Jahren zum Dreh- und Angelpunkt des europäischen Theaterlebens. Dort spielte Ganz unter anderem die Titelrolle in Ibsens „Peer Gynt“.

Bruno Ganz bei der Trauerfeier für den Filmproduzenten Bernd Eichinger im Jahr 2011 (Bild: dpa/Andreas Gebert)
Bruno Ganz bei der Trauerfeier für den Filmproduzenten Bernd Eichinger im Jahr 2011
Bruno Ganz (li.) als „Faust“ und Robert Hunger-Bühler (re.) als „Mephistopheles“ in Goethes „Faust“ im Jahr 2000 (Bild: dpa)
Bruno Ganz (li.) als „Faust“ und Robert Hunger-Bühler (re.) als „Mephistopheles“ in Goethes „Faust“ im Jahr 2000

Mitte der 70er-Jahre wurde der Film zu seinem Metier. Zu den ersten Streifen zählten die Literaturverfilmung „Die Marquise von O.“ (1976), in der Ganz den Grafen spielte, und Peter Steins Verfilmung der „Sommergäste“. Später folgten Werner Herzogs „Nosferatu“ (1978) und Volker Schlöndorffs „Die Fälschung“ (1981). Unter der Regie von Wim Wenders spielte er 1977 die Hauptrolle in „Der amerikanische Freund“ und drehte 1987 „Der Himmel über Berlin“.

Bruno Ganz als Adolf Hitler in „Der Untergang“ (Bild: Constantin film)
Bruno Ganz als Adolf Hitler in „Der Untergang“
Bruno Ganz erhielt 2017 in München den Bayerischen Filmpreis (Bild: APA/dpa/Tobias Hase)
Bruno Ganz erhielt 2017 in München den Bayerischen Filmpreis

Proben zur „Zauberflöte“ abgebrochen
Im Sommer 2018 sollte Ganz bei den Salzburger Festspielen den Erzähler in der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ spielen. Dazu kam es nicht mehr, die Proben musste er auf dringenden ärztlichen Rat abbrechen. Ganz war seit 1965 mit Gattin Sabine verheiratet, lebte aber zuletzt von ihr getrennt. Mit ihr hat er einen gemeinsamen Sohn. Zuletzt war Ganz mit der Fotografin Ruth Walz liiert.

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(Bild: kmm)



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