In Italien aufgeflogen

Migrant im Pkw: Grüner als mutmaßlicher Schlepper?

Kärnten
18.02.2019 06:00

Schlepperei, Begünstigung illegaler Einreise oder lediglich unwissend einen Autostopper mitgenommen? Der Kärntner Grün-Politiker Matthias Köchl wurde jedenfalls jüngst von den italienischen Carabinieri festgenommen! Der 41-jährige Landessprecher hatte einen Illegalen ohne gültige Papiere in seinem Pkw an Bord.

„Schlepper bei Grenze überrascht und verhaftet“ - so lautete die Schlagzeile eines norditalienischen Nachrichtenportals. Brisantes Detail der Story: Bei dem vermeintlichen Schlepper - es gilt die Unschuldsvermutung - handelt es sich um den Grün-Politiker Matthias Köchl aus Kärnten!

Matthias Köchl (Bild: SEPA.Media KG/Martin Juen/www.sepa.media)
Matthias Köchl

Kurz vor Grenze aus dem Verkehr gefischt
Der 41-Jährige wurde bei Coccau, einen Katzensprung von der rot-weiß-roten Grenze entfernt, von italienischen Beamten aus dem Verkehr gefischt. Den Carabinieri der Einheit Radiomobile Nucleo di Tarvisio kam das Verhalten von Köchl und seinem Mitfahrer im Toyota vor der Einfahrt zu dem bei Österreichern beliebten Städtchen Tarvis „sehr verdächtig“ vor.

Bei der Ausweiskontrolle stellte sich heraus, dass der Begleiter des heimischen Politikers - ein Iraker (29) - keine gültigen Dokumente vorweisen konnte. Beide Männer wurden kurzfristig festgenommen, der Iraker stellte dann in Udine einen Asylantrag.

Köchl: „Habe Autostopper mitgenommen“
Der „Krone“ erklärte der Grün-Politiker am Sonntag den Vorfall so: „Wenn ich beim Einkaufen-Fahren nach Tarvis einen Autostopper mitnehme, ohne nach seinen Papieren zu fragen, ist das keine Schlepperei! Den Vorwurf darf ich mir machen, nicht nach den Ausweispapieren gefragt zu haben. Weit ist es gekommen mit der EU-Reisefreiheit. Das macht mich ziemlich betroffen!“

Matthias Lassnig, Kronen Zeitung

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