Andreas Vojta sorgte für den emotionalen Höhepunkt der österreichischen Hallen-Meisterschaften in Wien! Er gewann zum zehnten (!) Mal in Folge über 1500 m den Hallen-Titel. „Davon habe ich geträumt, das ist ein wunderbares Jubiläum“, freute sich der Niederösterreicher, der in einem Solo-Lauf zum Sieg in 3:47,75 Minuten stürmte. Vojta feiert zudem ein weiteres Jubiläum, er startet in Glasgow (1. bis 3. März) zum fünften Mal in Folge bei einer Hallen-EM. Generell bewiesen Österreichs neun Teilnehmer starke Form für die in knapp 14 Tagen startende EM, bei der Ivona Dadic im Fünfkampf unsere heißeste Medaillenhoffnung ist.
Vojta ist mit seiner Siegesserie bei Hallen-Staatsmeisterschaften Nummer 2 in Österreichs Leichtathletik-Geschichte - mehr Titel in Folge (14) hat nur Dreispringer Alfred Stummer von 1983 bis 1996 errungen. Bei den Damen gelang das Kunststück von zehn Meistertiteln in Folge auch Sabine Tröger über 60 m von 1986 bis 1995. Auch mit seiner fünften EM-Teilnahme en suite befindet sich Vojta in prominenter rot-weiß-roter Gesellschaft. Nur vier weitere ÖLV-Athleten haben diese Konstanz bisher geschafft: Stabhochspringer Hermann Fehringer mit fünf sowie das Sprinter-Duo Roland Jokl/Andreas Berger und Elmar Lichtenegger über 60 m Hürden mit je sechs Teilnahmen en suite.
Bendrat läuft EM-Limit
Zurück zu den Titelkämpfen und der guten EM-Form der Österreicher: Steffi Bendrat unterbot über 60 m Hürden heuer erstmals das Limit für die Hallen-EM. Am zweiten Tag der Staatsmeisterschaften schaffte sie im Vorlauf mit 8,24 auf die Hundertstel genau die EM-Norm, im Finale steigerte sie sich auf 8,21. Der ÖLV hatte die für Union Salzburg startende Athletin ohnehin auch ohne Erfüllung des Limits für die Titelkämpfe in Schottland nominiert, da sie die Norm zu Beginn des Jahres nur knapp verpasst hatte.
Zweite hinter Bendrat wurde Karin Strametz in 8,34 vor Verena Preiner (8,48), die für Glasgow ihren Startplatz im Fünfkampf so gut wie sicher hat. Sarah Lagger, die derzeit ihre Hürden-Technik umstellt, wurde in 8,98 Sekunden Achte. Dadic war im Vorlauf ausgeschieden, weil sie Probleme mit dem Anlauf zur ersten Hürde hatte.
Toller Hochsprung von Dadic
Dafür revanchierte sich Ivona Dadic mit einem sehenswerten Sieg im Hochsprung. Sie meisterte bis einschließlich 1,80 m alle ihre Höhen im ersten Versuch, scheiterte erst an 1,83 m. Ihre Form für die EM passt. Sie weiß: „Wenn ich einen guten Mehrkampf in Glasgow mache, sollte eine Medaille herausschauen. Wenn es sehr gut geht, kann mich wohl nur Katarina Johnson-Thompson schlagen.“ Die Britin hatte 2018 bei der Hallen-WM in Birmingham Gold vor Dadic gewonnen.
Nach ihrem 200-m-Sieg am Samstag in persönlicher Bestzeit von 23,83 gewann Susanne Walli auch die 400 m in starken 53,89. Dabei bot die für die TGW Zehnkampf Union startende Athletin ein sehenswertes Solo. Ohne jede ernsthafte Konkurrenz kam sie nicht an ihre heuer erzielte Bestleistung von 53,44 heran. „Die ersten 200 m waren okay, ich bin schnell angelaufen, das war auch die Zielsetzung für diesen Lauf.“ Hinten raus wäre für sie mehr gegangen, wenn sie am Schluss gleichwertige Konkurrenz gehabt hätte. Eine neue 400-m-Bestzeit hat sie sich für die Hallen-EM aufgehoben.
Zum Abschluss der Frauen-Bewerbe sicherte sich Nada Ina Pauer über 1500 m in 4:23,48 überlegen den Titel. Sie hatte sich ja jüngst mit einer großartigen 3000-m-Bestzeit von 9:01,87 für Glasgow qualifiziert. Da es dort keine Vorläufe gibt, steht sie gleich im Finale, das am ersten Tag zum Abschluss ausgetragen wird. Nada freut sich riesig, dass ihr Freund und Trainer Richard Ringer sie in Glasgow betreut. Ringer übernimmt auch das Coaching für Andi Vojta.
Olaf Brockmann
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