Unglaublich, dieser Michael Matt. Da läuft der Slalom-Jänner gar nicht nach Wunsch, steht ein sechster Platz in Wengen als Highlight zu Buche. Aber beim Saison-Höhepunkt ist er da: Der 25-Jährige holte im abschließenden WM-Bewerb Silber, war überglücklich: „Das hat einen hohen Stellenwert für mich. Ich habe bei dieser WM zweimal das Maximum herausgeholt. Im Teambewerb war die Schweiz ein brutal starker Gegner. Und im Slalom war nach dem ersten Lauf einfach nicht mehr drinnen.“
Da hatte er als Vierter 1,35 Sekunden auf den späteren Weltmeister Marcel Hirscher verloren. Und er holte sich zwischen den zwei Läufen dann - wie fast immer - Tipps von Bruder Mario zu Hause in Flirsch. Jener Mario, der 2007 in Åre Gold im Slalom geholt hatte. „Ich höre gerne auf meinen Bruder, weil er ein sehr gutes Auge hat.“
Der zweite Lauf lag ihm wesentlich besser. „Der war drehender gesetzt, das taugt mir mehr“, betonte Michael, „aber ich habe trotzdem nicht gedacht, dass es zu einer Medaille reicht.“
Es reichte - und damit machte Michael die Familien-Historie komplett. Nun haben alle drei Matt-Brüder sowohl bei Olympia als auch bei einer WM Einzel-Medaillen geholt: Michael und Mario bei den Alpinen, Andreas im Skicross. „Jetzt haben wir wirklich alles daheim“, grinste Michi.
„Läuft wieder leichter“
Der es wie 2018 in Pyeongchang (3.) schaffte, auf den Punkt da zu sein. Trotz einer Mini-Krise im Jänner. Wie gelang das? „Wenn das Material nicht passt, ist der beste Skifahrer nicht schnell. Man versucht, sich weiterzuentwickeln, dann geht der Schritt oft in die falsche Richtung. Wir haben einen Schritt zurück gemacht, und es läuft wieder leichter.“
Und wie vor Olympia nahm er vor der Reise zur WM eine fünftägige Ski-Pause. „Es ist manchmal besser, man kommt weg und sammelt sich neu.“ Das Ergebnis spricht für sich - bei allen drei Matt-Brüdern.
Herbert Struber, Kronen Zeitung
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