Beim alljährlichen Sommerreifentest haben der ÖAMTC und seine Partner erstmals Gummis für Transporter in die Wertung genommen. Die Dimension 215/65 R16C T wird nicht nur im Lieferverkehr häufig verwendet, sondern ist auch bei typischen Familienfahrzeugen, z.B. Vans, Campingmobilen oder Kleinbussen, weit verbreitet. Ob Berufsfahrer oder Familie - über die schlechten Nässeeigenschaften wird sich niemand freuen.
Von den 16 Modellen unterschiedlicher Preiskategorien, die überprüft wurden, fielen neun mit „nicht empfehlenswert“ durch. Zwei Reifen erreichten ein „bedingt empfehlenswert“, fünf immerhin ein „empfehlenswert“.
Das C in der Reifenbezeichnung macht den Unterschied: Es steht für Commerical oder Cargo und zeigt eine höhere Tragfähigkeit an. Dass ausgerechnet diese Reifengattung bei Nässe schwächelt, ist kein Zufall, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel:
„Wir haben es hier mit einem klassischen Zielkonflikt der Reifenentwicklung zu tun: Viele der getesteten Transporterreifen sind offensichtlich auf möglichst lange Einsatzdauer und geringen Kraftstoffverbrauch ausgelegt. Die guten bis sehr guten Werte in diesen Bereichen werden allerdings mit teils deutlichen Schwächen bei den Nassgriffeigenschaften erkauft. Lange Bremswege und instabile Seitenführung bei Nässe sind die Folge.“
In unterschiedlichem Ausmaß gilt das für alle „C-Reifen“ im Test. Den besten Kompromiss finden Apollo Altrust, Goodyear Efficient Grip Cargo, Pirelli Carrier, Nokian cLine und Continental ContiVanContact 200.
Wer nicht muss, sollte C-Reifen nicht verwenden
Jeder, der C-Reifen montiert hat, muss sich der deutlich schwächeren Nassgriffeigenschaften bewusst sein. Alternativ ist bei einigen Vans oder Transportern die Nutzung von Pkw- oder SUV-Reifen möglich. „Zumindest bei privat genutzten Fahrzeugen kann das die bessere Option sein“, sagt der ÖAMTC-Experte. Die in den Genehmigungsdokumenten eingetragenen Last- und Geschwindigkeitsindices müssen aber unbedingt eingehalten werden.
Übrigens: Auch C-Reifen sind in Österreich mit dem Reifenlabel, das Ende 2012 eingeführt wurde, gekennzeichnet. Wie bei normalen Pkw-Reifen gibt es Auskunft über einige wenige Eigenschaften, sagt aber nicht alles über tatsächliche Stärken und Schwächen aus. Ein direkter Vergleich zwischen Pkw- und C-Reifen ist über das Label allerdings nicht möglich, weil sich Testprozedur und Grenzwerte bei der Einstufung dieser beiden Reifentypen unterscheiden.
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