Am Dienstag fliegt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zum Treffen mit US-Präsident Donald Trump nach Washington. Der Besuch war monatelang kompliziert vorbereitet worden.
Den größten Einsatz leistete der ambitionierte und talentierte junge US-Botschafter in Österreich, Trevor Traina. Er ließ seine guten Beziehungen zu Ivanka Trump spielen, der klugen Tochter des Präsidenten.
Botschafterfamilie mit Trumps gut befreundet
Die Familie Ivanka und Trump-Schwiegersohn Jared Kushner und die Familie Traina sind eng befreundet. Zwischen ihnen war auch die Botschafterernennung in Wien ausgedacht worden. Ivanka und Jared sind die Einzigen, auf die Trump wirklich hört.
Bevor der Termin im Weißen Haus spruchreif wurde, war auch noch ein Telefonat von Kurz mit John Bolton fällig, dem mächtigen und strengen „Vize-Trump“ (Nationaler Sicherheitsberater). Er regelt die politischen Zugänge ins Weiße Haus und hat den jungen Mann aus Österreich als besuchswürdig empfunden.
Der Bundeskanzler ist nach der Landung in der US-Hauptstadt noch am Abend von Außenminister Mike Pompeo zum Dinner geladen. Der Mittwoch beginnt mit einem Treffen mit dem aus Wien stammenden Toleranz-Rabbi Arthur Schneier und David Harris, dem Direktor des American Jewish Committee.
Der Besuch im Weißen Haus läuft laut Protokoll folgendermaßen ab (nach mitteleuropäischer Zeit):
Hauptthema von Kurz: „Kein Handelskrieg“
Dem Kanzler und dem Präsidenten bleibt nicht viel Zeit, alle Probleme der Welt zu besprechen. Sebastian Kurz will sich auf ein Hauptthema konzentrieren: „Einen Handelskrieg vermeiden! Ich will die EU bestmöglich dabei unterstützen, eine Lösung zu finden. Sechs von zehn Arbeitsplätzen verdanken wir dem Export, der allein mit den USA zehn Milliarden Dollar (rund neun Milliarden Euro, Anm.) erreicht. Mit den USA haben wir sogar einen Handelsbilanzüberschuss.“
Nach dem Besuch im Weißen Haus gibt um 18 Uhr Lokalzeit Botschafter Wolfgang Waldner in der Residenz der österreichischen Botschaft einen Empfang zu Ehren des Bundeskanzlers.
Abschließend sind der Kanzler und der US-Botschafter in Österreich in der Washingtoner Residenz von Ivanka Trump und Jared Kushner zu einem intimen Abendessen geladen.
US-Medien gefällt der „junge Typ“
Die Aufmerksamkeit der US-Medien ist Kurz gewiss. So hatten schon die Magazine „Time“ und „Newsweek“ den „jungen Typen“ auf dem Cover. Das Weiße Haus stellt ihn als den „jüngsten Regierungschef der Welt“ vor.
Kurz wird vor dem Rückflug am Donnerstag an einer Redaktionskonferenz der „Washington Post“ teilnehmen. Deren Eigentümer ist der reichste Mann der Welt, Amazon-Gründer Jeff Bezos.
Kurt Seinitz, Kronen Zeitung
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