Unter UNO-Führung
Kurden fordern Sondergericht für IS-Kämpfer
Was soll mit ausländischen Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat passieren? Diese Frage spaltet die internationale Gemeinschaft. Weil sich die allermeisten Heimatländer der Dschihadisten weigern, die in Syrien festgenommenen Gefährder zurückzunehmen, haben die Kurden die UNO aufgefordert, internationale Sondergerichte für IS-Kämpfer einzurichten.
Im Norden Syriens gebe es nicht die Möglichkeit, die Terroristen juristisch zu verfolgen. Prozesse unter dem Dach der Vereinten Nationen könnten hingegen eine Lösung sein, die alle zufriedenstelle, meinte ein Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) am Montag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die SDF sind ein Militärbündnis unter der Führung der Kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), das sich für ein säkulares und föderalistisches Syrien einsetzt.
Die meisten Kämpfer stammen aus Saudi-Arabien
Dem Sprecher zufolge haben die SDF bisher rund 1300 ausländische Kämpfer gefangen genommen, Iraker ausgenommen. Einige seien während der Kämpfe gefasst worden, andere hätten sich gestellt. Die Anhänger der Terrormiliz sitzen in Lagern im Norden Syriens. Aus SDF-Kreisen hieß es, die meisten stammten aus Saudi-Arabien.
Kampf gegen letzte IS-Bastion
Die von den Kurden angeführten SDF-Truppen gehen derzeit im Osten Syriens gegen die letzte IS-Bastion in dem Bürgerkriegsland vor und haben die Dschihadisten in dem Ort Baghouz auf engstem Raum eingekreist. Die Zahl der dort verschanzten IS-Kämpfer schätzte der Kurden-Sprecher auf rund 500. Viele von ihnen sollen Ausländer sein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.