„US-Hilfe nur Show“

Maduro lässt russische Hilfsgüter ins Land

Ausland
19.02.2019 08:16

In Venezuela sollen am Mittwoch 300 Tonnen Hilfsgüter aus Russland, China und „anderen Ländern der UNO“ ankommen. Das gab der umstrittene sozialistische Präsident Nicolas Maduro am Montag bekannt. Bei der Lieferung handelt es sich hauptsächlich um dringend benötigte Medikamente. Die von den USA über Kolumbien und Brasilien geschickten humanitären Güter dürfen unterdessen weiterhin nicht die venezolanischen Grenzen passieren.

Diese Hilfsangebote bezeichnete Maduro erneut als „Show“ und „Bauernfängerei“. Er sieht sie als Vorwand, um den Boden für eine US-geführte Militärintervention zu bereiten. Gänzlich anders sieht das der selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaido, der mittlerweile von rund 50 Staaten - allen voran die USA - als legitimer Präsident des südamerikanischen Ölstaates anerkannt wird. Er hat mittlerweile Tausende freiwillige Helfer „rekrutiert“, die die von Maduro kritisierten humanitären Güter ins Land bringen und dort verteilen sollen.

Über die blockierte Tienditas-Brücke können nach wie vor keine Hilfsgüter aus Kolumbien nach Venezuela gebracht werden. (Bild: APA/AFP/Luis ROBAYO)
Über die blockierte Tienditas-Brücke können nach wie vor keine Hilfsgüter aus Kolumbien nach Venezuela gebracht werden.

Guaido will mit Freiwilligen Hilfsgüter über Grenze schmuggeln
Mit Unterstützung der Gewerkschaft der Lastwagenfahrer würden die Lieferungen am 23. Februar von den Sammelstellen in den Nachbarländern nach Venezuela geholt. In der kolumbianischen Grenzstadt Cucuta stehen bereits tonnenweise Hilfsgüter bereit und die USA schafften weitere Lieferungen in die Region. Guaido rief am Wochenende die Soldaten dazu auf, sich auf die Seite der Opposition zu stellen und die Hilfe durchzulassen. „Sie haben jetzt sieben Tage Zeit, sich auf die Seite der Verfassung zu stellen und das Richtige zu tun“, sagte er.

Juan Guaido wird inzwischen von rund 50 Staaten als Übergangspräsident anerkannt - unter anderen von den USA, einer Reihe lateinamerikanischer Länder sowie mehreren EU-Staaten. (Bild: APA/AFP/Federico PARRA)
Juan Guaido wird inzwischen von rund 50 Staaten als Übergangspräsident anerkannt - unter anderen von den USA, einer Reihe lateinamerikanischer Länder sowie mehreren EU-Staaten.

Video: Trump ruft in einer Rede vor Exil-Venezolanern Maduros Armee zum Überlaufen auf

Kuba beobachtet Verlegung von US-Spezialeinheiten
Unterdessen gab das kubanische Außenministerium bekannt, dass in den vergangenen Tagen Verlegungen von US-Spezialkräften in die Karibik beobachtet worden seien. Die kubanische Regierung betrachtet die Truppentransporte nach Puerto Rico und auf andere Karibikinseln als Vorbereitungen für einen möglichen Angriff auf Venezuela. „Die Vorbereitungen einer militärischen Aggression unter einem humanitären Vorwand gehen weiter“, warnte die Regierung in Havanna, die sich hinter Maduro stellt. Dieser hatte Kuba in den vergangenen Jahren massiv unterstützt.

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