Warnung der Hautärzte

Experte sagt: „Kuscheln ist bei Krätze verboten“

Oberösterreich
20.02.2019 06:00

Die Warnung des Schörflinger Hautarztes Emil Andonov, dass die Zahl der an Skabies (Krätze) erkrankten Patienten derzeit auch in Oberösterreich stark im Steigen begriffen ist, wird von Thomas Edtstadler, Amtsarzt der Abteilung Gesundheit beim Land OÖ, geteilt. Genaue Zahlen fehlen aber.

„OÖ Krone“: Haben Sie exakte Zahlen, wie viele Oberösterreicher aktuell an Krätze erkrankt sind und in welchen Regionen sie gehäuft auftritt?

Thomas Edtstadler: Da es sich bei Skabies um keine meldepflichtige Erkrankung handelt, stehen uns dazu genauere Zahlen leider nicht zur Verfügung.

„OÖ Krone“: Laut Dr. Andonov sind beispielsweise in der Attersee-Region fünf Schulen und mehrere Kindergärten betroffen.

Thomas Edtstadler: Die Gefahr einer Ansteckung ist in derartigen Gemeinschaftseinrichtungen natürlich größer. Wichtig ist, dass sich alle fachkundig behandeln lassen. Mit speziellen Lotionen und Cremes bekommt man das Problem gut in den Griff. Krätze ist auch nicht lebensbedrohlich, aber sehr lästig.

„OÖ Krone“: Wie kann man Ansteckungen möglichst vermeiden?

Thomas Edtstadler: Die Krätzemilbe wird vor allem durch längere, enge Hautkontakte übertragen. Bloßes Händeschütteln oder ein Kuss auf die Wange reichen dafür meist nicht aus. Gemeinsames Kuscheln mit Betroffenen oder das gemeinsame Nutzen von Betten gilt es aber zu vermeiden.

„OÖ Krone“: Wie lange lebt eine Milbe?

Thomas Edtstadler: Der Lebenszyklus einer Milbe dauert zwei bis drei Tage. Daher hilft es, wenn befallene Räume mindestens 72 Stunden nicht benutzt sowie Kleidung und Bettwäsche bei 60 Grad gewaschen werden.

Interview: Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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