Der südkoreanische Elektronikgigant Samsung hat am Mittwochabend in San Francisco die zehnte Auflage seines Top-Smartphones Galaxy S10 enthüllt - und bei der Gelegenheit gleich neue Infos zu seinem ersten Falthandy gestreut, das im Mai auf den Markt kommen soll. Hier finden Sie alle Infos von der großen Samsung-Show, die technischen Details und unseren Ersteindruck zum Galaxy S10 mit Android 9.
Huawei dürfte sich geschmeichelt fühlen, immerhin kennt man viele der neuen Funktionen der Galaxy-S10-Familie bereits von den Herbstmodellen der Chinesen. Dreifachkamera mit Weitwinkel- und Zoomlinse, eine Rückseite, die Geräte kabellos lädt, eine Kamera-App mit Motiverkennung und Bildmanipulationsspielereien: Offensichtlich wurden hier Trends gesetzt, an denen sich nun eine wachsende Zahl von Smartphone-Herstellern zu orientieren beginnt.
Das teuerste S10 kostet 1600, das billigste 750 Euro
Eine andere für den Kunden nicht gerade erfreuliche Gemeinsamkeit der neuen Handy-Oberklasse: Dem von Apple losgetretenen Trend zum gesalzenen Preis folgt man auch bei Samsung munter - und ruft für das teuerste Modell der S10-Reihe eine Preisempfehlung von 1600 Euro aus. Das günstigere Einsteigermodell gibt es ab 750, das reguläre S10 ab 900 und das Plus-Modell ab 1000 Euro. Ein 5G-Modell mit noch größerem Display als das S10+ wurde angekündigt und soll nachgereicht werden.
Loch statt Kerbe, 3,5-mm-Audioklinke statt nichts
Einige Unterschiede gibt es aber doch - etwa, dass Samsung keine Einkerbung, sondern ein Loch im fast randlosen Display für die Frontkamera reserviert. Oder dass die Koreaner dankenswerterweise nach wie vor einen Klinkenanschluss für verkabelte Kopfhörer anbieten. Oder dass sie ganz normale microSD-Karten unterstützen, statt ihr eigenes Speicherkarten-Supperl zu kochen.
Die harten technischen Fakten zum Samsung Galaxy S10 - beziehungsweise den drei Modellen, die Samsung angekündigt hat - finden Sie hier:
Galaxy S10E | Galaxy S10 | Galaxy S10+ | |
Display | 5,8 Zoll AMOLED: Full HD+ 522 ppi | 6,1 Zoll AMOLED: QHD+ 550 ppi | 6,4 Zoll AMOLED: QHD+ 438 ppi |
Kameras | Dual-Kamera: | Dreifach-Kamera: | Dreifach-Kamera: |
Frontkamera | 10 MP (F/1.9) | 10 MP (F/1.9) | 10 MP (F/1.9) |
Prozessor | 8 Kerne, bis zu 2,8 GHz | 8 Kerne, bis zu 2,8 GHz | 8 Kerne, bis zu 2,8 GHz |
RAM | 6/8GB (je nach Markt) | 8GB | 8GB |
Maße | 69,9 x 142,2 x 7,9 mm; 150 Gramm | 70,4 x 149,9 x 7,8 mm; 157 Gramm | 74,1 x 157,6 x 7,8 mm; |
Speicheroptionen | 128/256 GB | 128/512 GB | 128/512/1024 GB |
microSD-Slot | bis 512 GB | bis 512 GB | bis 512 GB |
Funkverbindungen | LTE, ax-WLAN, Bluetooth 5.0, NFC, GPS, Galileo, Glonass, BeiDou | LTE, ax-WLAN, Bluetooth 5.0, NFC, GPS, Galileo, Glonass, BeiDou | LTE, ax-WLAN, Bluetooth 5.0, NFC, GPS, Galileo, Glonass, BeiDou |
Akku | 3100 mAh | 3400 mAh | 4100 mAh |
Sensoren | Fingerscanner (Seite) | Fingerscanner (ins Display integriert) | Fingerscanner (ins Display integriert) |
Audio | Stereo-Speaker | Stereo-Speaker | Stereo-Speaker |
Preis | ab 750 Euro (128 GB) | ab 900 Euro (128 GB) | ab 1000 Euro |
Die Tabelle zeigt es schon: Samsungs neue Edel-Smartphones bieten so ziemlich alles auf, was man heutzutage in einem Smartphone an moderner Technik aufbieten kann. Dazu zählen auch Extras wie der Standard HDR10+ für das Display, der besonders kontraststarke Bilder liefern soll, eine maximale Helligkeit von 1200 Nits für optimale Lesbarkeit im Freien oder der Fingerscanner direkt im Display. Gamer will man mit einem speziellen „Vapor Chamber“-Kühlsystem für den Prozessor locken, das auch bei längeren Sitzungen einen kühlen Chip und flüssige Bildraten garantieren soll.
Manches ist eher ein Gimmick
Manch ein Feature wie die kabellose Ladefunktion für andere Geräte wird wohl nicht jeder User brauchen, im technologischen Hochrüsten in der Smartphone-Oberklasse kann man sich damit aber ein wenig von der Konkurrenz abheben.
Softwareseitig hat Samsung ebenfalls einige neue Features angekündigt, darunter etwa eine Motiverkennung mit automatischer Optimierung der Bildeinstellungen für die Kamera, wie sie auch Huawei werbewirksam als KI-Kamera anpreist, oder auch zahlreiche Manipulations-Spielereien für Fotos und Videos. Softwareseitig ebenfalls neu: Das Interface wurde so umgestaltet, dass es sich im Rahmen des Möglichen gut für die Einhand-Bedienung eignet.
Hübsch, aber zerbrechlich
Beim Gehäuse setzt man auf eine ähnliche Designsprache wie schon bei den Vorgängern: Ein metallener Rahmen verleiht Stabilität und wird mit reichlich Glas an der Rückseite gepaart, die Gerätekanten sind ein wenig abgerundet. Die nicht umprogrammierbare Bixby-Taste an der linken Gehäuseseite, die es schon beim Vorgänger gab, ist geblieben.
Das wasserdichte (IP68) Gehäuse sieht in den verfügbaren Farben Grün, Weiß, Schwarz, Blau und Gelb (nur S10E) hübsch aus, ist allerdings auch zerbrechlich und anfällig für Fingerabdrücke. Etwas besser dürfte das bei der teuersten S10+-Variante aussehen, die es mit schwarzem oder weißem Keramikgehäuse geben wird.
Galaxy-S10-Familie erscheint am 8. März
Samsung will ab sofort Vorbestellungen für das Galaxy S10 entgegennehmen und das Gerät bereits am 8. März in den Handel bringen. Vorbesteller lockt man dabei mit der Dreingabe der Bluetooth-In-Ears Galaxy Buds, die später regulär für 150 Euro verkauft werden sollen.
Unser erster Eindruck, wobei wir primär das Plus-Modell genauer unter die Lupe genommen haben: Das Gerät sieht edel und hochwertig aus und überzeugt mit hoher Gehäusesteifigkeit, die Hochglanz-Optik und die materialbedingte Zerbrechlichkeit sind aber tückisch. Die nicht umprogrammierbare Bixby-Taste wird sicherlich manch einen Kunden vergraulen, die 3,5-mm-Audioklinke dagegen manch einen locken. Auch das exzellente Display - seit jeher Samsungs Stärke - spricht klar für das S10.
S10 macht Kompaktkameras fast überflüssig
Die Kamera macht einen exzellenten Job und überzeugte im Kurztest mit sehr flotter Fokussierung, gutem Rauschverhalten in Innenräumen, einer sehr guten Bildstabilisierung, satten Farben und einer generell hohen Detailtreue. Die drei verschiedenen Optiken verleihen ihr viel Flexibilität. Auch, wenn wohl nicht jede Spielerei in der Kamera-App im Alltag nützlich ist: Eine Kompaktkamera wird damit weitgehend überflüssig, hat im Grunde nur mehr dort Vorteile, wo es um viel Zoom geht.
Fazit: Gutes Gerät, aber Samsung steht unter Druck
Tolle Kamera, starke Hardware, super Display: Samsung liefert mit dem Galaxy S10 und seinen Geschwistern vielversprechende neue Top-Smartphones ab, kämpft zum zehnten Jubiläum allerdings auch gleich an mehreren Fronten um seine schwindende Dominanz.
Da gibt es das erstarkte, technisch ziemlich ebenbürtige und preislich minimal attraktivere Huawei auf der einen, und den Unwillen vieler Smartphone-Käufer, Unsummen in ein Oberklassegerät zu stecken, statt sich ein grundsolides Mittelklassegerät zu kaufen, auf der anderen Seite. Und dann wären da ja noch die Falt-Smartphones, die sich in den nächsten Monaten anschicken, einen gesättigten Markt mit ausgereiften Geräten endlich wieder einmal richtig umzukrempeln.
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