Die britischen Sicherheitsbehörden haben bisher keine grundsätzlichen Bedenken gegen eine Beteiligung des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei beim Aufbau der neuen Mobilfunktechnik 5G. Das deutete der Chef des Cybersicherheits-Zentrums NCSC, Ciaran Martin, in einer Telefonkonferenz mit Journalisten an.
Großbritannien sei in der Lage, die Sicherheitsrisiken zu beherrschen, die mit dem Gebrauch von Huawei-Technik verbunden wären. Martin mahnte zugleich zu Vorsicht bei den US-Verdächtigungen, wonach der Konzern womöglich für die chinesische Regierung spioniert. Es gebe bisher keine Beweise für eine derartige „Böswilligkeit“, sagte er.
5G-Ausbau noch in der Schwebe
Über eine Zulassung Huaweis beim 5G-Aufbau sei aber noch nicht entschieden, betonte Martin auf einer Cybersicherheitskonferenz in Brüssel. Dies stehe erst dann an, wenn die Regierung in London ihre Analyse zur 5G-Sicherheit im Frühjahr abgeschlossen habe.
Reuters hatte kürzlich unter Berufung auf Insider berichtet, dass die britischen Sicherheitsbehörden derzeit gegen einen kompletten Verzicht auf Huawei-Infrastruktur sind. Der künftige Umgang mit Huawei-Technik in Großbritannien könnte anderen Ländern als Vorbild dienen. „Unser System ist für Huawei wohl das härteste und strengste Überwachsungssystem weltweit“, sagte Martin.
Schwere Vorwürfe von US-Geheimdiensten
US-Geheimdienste werfen dem Marktführer und dem kleineren chinesischen Wettbewerber ZTE enge Verbindungen zur Regierung in Peking vor. Sie vermuten, Ausrüstung oder Handys dieser Hersteller könnten Spionen eine Hintertür öffnen, um an Staats- und Firmengeheimnisse zu gelangen oder kritische Infrastruktur lahmzulegen.
Huawei weist dies aufs Entschiedenste zurück.Inzwischen haben allerdings mehrere Industriestaaten erklärt, den Einsatz von Huawei-Technik in ihren Märkten einzuschränken. Deutschland hat aber bisher ebenfalls noch keine Entscheidung über den Umgang mit Huawei getroffen
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