Zur Friedenssicherung

Rund 200 US-Soldaten sollen in Syrien bleiben

Ausland
22.02.2019 06:33

Die USA wollen auch nach dem geplanten Truppenabzug aus Syrien Soldaten in dem Bürgerkriegsland stationiert lassen. Eine kleine Gruppe von „etwa 200“ Soldaten solle für eine gewisse Zeit zur „Friedenssicherung“ in Syrien bleiben, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, am Donnerstag.

Die Abzugsankündigung von US-Präsident Donald Trump war von internationalen Verbündeten, aber auch in der eigenen Partei kritisiert worden. Trump hatte im Dezember überraschend einen vollständigen Abzug der rund 2000 in Syrien stationierten US-Soldaten angekündigt. Er begründete den Schritt damals damit, dass der Kampf gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) „gewonnen“ sei. Die US-Truppen sollen bis zum 30. April abgezogen werden.

Kritik von allen Seiten
Im Kampf gegen den IS verbündete Staaten, die oppositionellen US-Demokraten wie auch Vertreter von Trumps Republikanischer Partei haben einen Abzug aus Syrien als verfrüht kritisiert. Befürchtet wird nicht nur ein Wiedererstarken der Dschihadisten, sondern auch ein türkischer Angriff auf mit den USA verbündete kurdische Milizen. Kritiker argumentieren zudem, mit einem Rückzug überlasse Trump in Syrien dem Iran und Russland das Feld. Beide Länder sind mit dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad verbündet.

Donald Trump (Bild: AP)
Donald Trump

Sprecherin Sanders machte am Donnerstag zunächst keine konkreteren Angaben zu den US-Soldaten, die in Syrien bleiben sollen. Die Verwendung des Begriffes „Friedenssicherung“ könnte aber darauf hindeuten, dass die USA europäische Staaten dazu bringen wollen, sich an einer solchen Mission zu beteiligen.

Trump und Erdogan wollen Sicherheitszone einrichten
Am Donnerstag sprach Trump auch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Nach Angaben des Weißen Hauses vereinbarten die beiden Staatschefs, ihre Koordinierung für die Gründung einer möglichen Sicherheitszone im Norden Syriens fortzusetzen.

(Bild: AP, AFP, thinkstockphotos.de, krne.at-Grafik)

Das einstige „Kalifat“ des IS ist inzwischen auf eine letzte Bastion zusammengeschrumpft. Diese liegt im Dorf Baghus im Euphrat-Tal im Osten Syriens direkt an der Grenze zum Irak. Kämpfer des von den USA unterstützten kurdisch-arabischen Bündnisses der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) bereiten derzeit die Eroberung von Baghus vor.

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