Vier Jahre nach dem Absturz des Raumgleiters „SpaceShipTwo“ von Richard Bransons privatem Luftfahrtunternehmen Virgin Galactic, bei dem am 31. Oktober 2014 ein Pilot ums Leben gekommen war, hat das „VSS Unity“ getaufte Nachfolgemodell am Freitag bei einen Testflug erneut das All erreicht und damit den privaten Raumfahrt-Tourismus einen Schritt weitergebracht. Der Raumgleiter war zuletzt im Dezember vergangenen Jahres zu einem Test gestartet.
Bei dem Testflug über der Mojave-Wüste in Kalifornien erreichte die „VSS Unity“ am Freitag eine Höhe von knapp 89 Kilometern. So hoch, dass die Besatzung die Schwerelosigkeit spüren und die Erdkrümmung sehen konnte.
Die Höhe von knapp 89 Kilometern liegt über der Schwelle von 50 Meilen (rund 80,5 Kilometer), die vom US-Militär und der Raumfahrtbehörde NASA als Grenze zum Weltraum betrachtet wird. International wird dagegen die gedachte Karman-Linie in Höhe von 100 Kilometern als Grenze betrachtet.
Kurzer Flug ins All für 250.000 US-Dollar
Virgin Galactic will in Zukunft zahlungskräftige Kunden ins All fliegen und die Erde aus rund hundert Kilometern Entfernung besichtigen lassen. Trotz des stolzen Preises von etwa 250.000 Dollar (umgerechnet rund 221.000 Euro) für einen 90-minütigen Flug, haben sich laut Angaben des Unternehmens bereits mehr als 700 Menschen auf der Warteliste eintragen lassen, darunter Prominente wie der kanadische Sänger Justin Bieber oder US-Schauspieler wie Tom Hanks, Leonardo DiCaprio und Ashton Kutcher.
Raumgleiter bietet Platz für acht Personen
Die 18 Meter lange „VSS Unity“ bietet zwei Piloten und sechs Passagieren Platz. Der Raumgleiter soll bei den geplanten Weltraumflügen mit Raketenantrieb auf rund 100 Kilometer Höhe steigen. Die Passagiere sind dann einige Minuten schwerelos. Bransons Virgin Galactic gehört wie die Firma SpaceX des Tesla-Gründers Elon Musk zu einer Reihe von Unternehmen, die darum wetteifern, als erste zahlende Passagiere in den Weltraum zu befördern.
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