Soldaten feuerten
Eskalation an Venezuelas Grenze – Tote, Verletzte
In der Auseinandersetzung um Hilfslieferungen aus dem Ausland hat es an Venezuelas Grenze schwere Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Gegnern von Staatschef Nicolas Maduro gegeben. Soldaten und Polizisten setzten am Samstag auf zwei Brücken zwischen den Städten San Antonio del Tachira und Urena und dem kolumbianischen Nachbarort Cucuta Tränengas und Gummigeschoße gegen Demonstranten ein. Mehrere Menschen sollen dabei getötet worden sein. Zudem waren Dutzende Verletzte zu beklagen.
Die Demonstranten versuchten ebenso wie vier Lastwagen mit Hilfsgütern für die Venezolaner, die Absperrungen auf der Simon-Bolivar-Brücke und der Santander-Brücke zu durchbrechen. Die Lkw waren am Samstag auf Geheiß des selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaido aus Cucuta mit tonnenweise Lebensmitteln und Medikamenten aufgebrochen.
Hunderte Tonnen Hilfsgüter stehen bereit
Venezuelas inzwischen von mehr als 50 Ländern anerkannter Übergangspräsident hatte die Hilfslieferungen im Voraus für diesen Samstag angekündigt. In Kolumbien standen 600 Tonnen Hilfsgüter bereit, die meisten davon in Cucuta. Andere Depots wurden in Brasilien und auf der Karibikinsel Curacao eingerichtet. In Brasilien sollen 200 Tonnen Medikamente und Nahrungsmittel lagern, ein Schiff mit 200 Tonnen sei außerdem am Samstag von Puerto Rico ausgelaufen, erklärte der Oppositionsabgeordnete Miguel Pizarro in Caracas.
Maduro verkündet Abbruch der Beziehungen zu Kolumbien
Indes hat der umstrittene Staatschef Maduro den Abbruch aller diplomatischer Beziehungen zu Kolumbien verkündet. Bei einer Kundgebung in der Hauptstadt Caracas kritisierte er am Samstag, die „faschistische Regierung“ des Nachbarlandes habe die von Guaido initiierten ausländischen Hilfslieferungen nach Venezuela aktiv unterstützt. Deswegen müssten alle diplomatischen Vertreter Kolumbiens Venezuela binnen 24 Stunden verlassen, sagte Maduro. „Die Geduld ist erschöpft.“
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