„Sicher 30“

Neuer grüner Anlauf für Tempo 30 in Innsbruck

Tirol
25.02.2019 11:00
Das Nachtfahrverbot für Mopeds und der generelle 30er in Innsbruck brachten im Vorjahr das grüne Lärmschutz-Verkehrspaket zu Fall – zumindest teilweise. „Überlebt“ haben nur die Teststrecken mit Flüsterasphalt und die Fassadenbegrünungen. Jetzt ist eine neue Variante des „Masterplans 30“ am Start.

„Die Einführung von Tempo 30 im Stadtgebiet, ausgenommen Durchzugsstraßen, wurde vorerst von einer Mehrheit im Innsbrucker Gemeinderat abgelehnt und stattdessen ein konkreter Maßnahmenplan mit jeweils individuell begründeten sicheren 30er-Abschnitten gefordert. Diesen legen wir jetzt vor“, erklärt Verkehrs-StR Uschi Schwarzl auf Anfrage der „Krone“.

Bereits Anfang des Jahres wollten die Grünen diesen neuen „masterplan 30“ nach Abstimmung mit den Koalitionspartnern präsentieren. Doch diese dauerte offenbar länger als geplant. Rückenwind erhalten die Grünen jetzt durch Studien des Kuratoriums für Verkehrssicherheit und die aktuellen Unfallzahlen mit Kindern (die „Krone“ berichtete).

„Temporeduktion ist laut den unabhängigen Experten lebensrettend“, hält Klubobfrau GR Renate Krammer-Stark fest. „Wir brauchen in den Städten lediglich auf ein paar wenigen Öffi-Routen Tempo 50, damit die Öffis auf den großen Durchzugsstraßen zügig vorankommen. Aber überall sonst muss die Sicherheit der langsamen und vergleichsweise schwachen Verkehrsteilnehmer Vorrang haben.“

(Bild: Grüne Innsbruck)

Dem Argument „lebensrettend“ könne sich niemand ernsthaft entgegenstellen, so Krammer-Stark: „Wenn 15 Meter nach dem Bremspunkt ein Kind steht, bleibt es bei Tempo 30 unversehrt. Bei Tempo 50 wird es mit beinahe voller Geschwindigkeit gerammt.“

Lärm verringert sich
Mit der Temporeduktion geht auch eine geringere Lärmbelastung einher. „Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet leistet jedenfalls einen wichtigen Beitrag zum Lärmschutz. Der Pegel reduziert sich durch die verringerte Geschwindigkeit um ca. drei Dezibel, was einer Lärmreduktion wie bei der Halbierung des Verkehrsaufkommens entspricht“, heißt es in einer Erklärung des Umweltbundesamtes.

18 konkrete Vorschläge
Der aktuelle Maßnahmenplan „Sicher 30“, der innerhalb der Fraktionen derzeit diskutiert wird, enthält 18 konkrete Vorschläge zur Umsetzung neuer Abschnitte, in denen durch ein Tempolimit von 30 km/h die Lärmbelastung reduziert und die Verkehrssicherheit insbesondere für Kinder erhöht werden soll. Darunter befinden sich unter anderem die Technikerstraße zwischen Kranebitter Allee und Viktor-Franz-Hess-Straße, die Mariahilfstraße zwischen Unibrücke und Pfarrkirche, die gesamte Höhenstraße aufgrund einer Unmenge von Tempoüberschreitungen und der Schusterbergweg zwischen Hallerstraße und Bahntrasse.

Der vollständige Plan soll in Bälde vorgestellt werden.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele