Tsunami-Vorboten?

Seltene Riemenfische vor Japans Küste gefangen

Wissenschaft
26.02.2019 12:04

Vor der Küste der japanischen Insel Okinawa haben Fischer zwei Exemplare der seltenen Riemenfische gefangen, die in Japan als Unglücksboten gelten. Die Männer waren überrascht, als ihnen die normalerweise in großer Tiefe vorkommenden riesigen schlangenförmigen Tiere lebend ins Netz gingen.

„Ich hatte vorher immer nur Geschichten über diese Fische gehört“, sagte Takashi Yamauchi vom Yomitan-Fischereiverband. „Als ich sie im Hafen sah, war ich ziemlich erschrocken.“ Die beiden meterlangen Tiere - das größere der beiden maß vier Meter - starben leider auf dem Weg zu einem Aquarium.

Riemenfische heißen im Japanischen „Ryugu no tsukai“, was übersetzt „Botschafter des Palasts des Meereskönigs“ bedeutet. Dem Volksglauben zufolge suchen die normalerweise in zwischen 200 und 1000 Meter Tiefe lebenden Fische vor Seebeben flachere Gewässer auf. Über die zahnlosen Tiere ist nicht allzu viel bekannt. Sie besitzen 143 bis 170 Wirbel und ernähren sich vermutlich von Plankton.

Tiere gelten als Vorboten von Tsunamis und Beben
Japanischen Medienberichten zufolge hatte es im Vorfeld des schweren Erdbebens und Tsunamis im März 2011 mit rund 18.500 Todesopfern eine ganze Reihe von Riemenfisch-Sichtungen gegeben. In den vergangenen zwölf Monaten wurden rund ein Dutzend der seltenen Tiere an japanischen Küsten angeschwemmt. Dies löste Spekulationen in sozialen Medien aus, wonach neues Unheil bevorstehe.

Größte Art kann bis zu 17 Meter lang werden
Riemenfische sind große, schlangenförmige Knochenfische, die in allen tropischen und gemäßigten Ozeanen vorkommen, aber nur äußerst selten gesichtet werden. Aufgrund ihrer Größe und ihres Aussehens sind sie vermutlich der Ursprung für viele Legenden von Seeschlangen. Da die Fische - die größte Art kann eine Länge von bis zu 17 Metern erreichen - sehr zerbrechlich sind, findet man bei toten Tieren meist nur verstümmelte Exemplare.

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