Vor zwei Monaten haben Polizisten den mutmaßlichen Mörder (17) der Pinzgauerin Irene P. gefasst. Doch bisher scheiterten Verhörversuche, da der Salzburger nicht mit den Ermittlern sprechen wollte. Zumindest bis Dienstag: Da packte er auch gegenüber Beamten aus. Währenddessen glaubt der zweite Verdächtige (18) an Hass als Motiv.
„Am Dienstag haben wir ihn verhört“, bestätigt Marcus Neher, Sprecher der Salzburger Staatsanwaltschaft. Was der 17-Jährige gesagt hat, wird aber nicht verraten - aus kriminaltaktischen Gründen, wie es heißt. Zumindest das Geständnis dürfte der Mordverdächtige (Anwalt: Michael Ringl) nun auch gegenüber den Ermittlern bekräftigt haben.
Bekanntlich hat der Waffen-Fan gegenüber einer Neuropsychiaterin und einem Mithäftling zugegeben, Irene erschossen zu haben. Drei der vier abgefeuerten Schüsse aus einer umgebauten Schreckschusspistole trafen die 20-Jährige, die in ihrem Wohnhaus in Zell-Einöd verblutete. Der 17-jährige Thumersbacher nennt zudem seinen früheren Freund, einen Piesendorfer (18), als Fluchtfahrer und Anstifter. Das aber bestreitet der 18-Jährige, der von Anwalt Robert Galler verteidigt wird. Beide sitzen jedenfalls in U-Haft.
Frage nach dem Motiv
Eine Frage beschäftigt die Ermittler am meisten: jene nach dem Motiv. Der Schütze soll einen „Hass auf Irene“ gehabt haben, belastete der 18-Jährige seinen einstigen Schulkollegen. Wut aufgrund einer Suchtgift-Anzeige? Möglich. Der 18-Jährige dagegen will das Mädchen gemocht haben. In Erklärungsnot bringen ihn aber einige Chat-Nachrichten: Darin geht es zum Beispiel um den Umbau der Waffen oder auch den Polizeieinsatz an jenem 20. Oktober. Ein Alibi konnte der Piesendorfer für die Tatzeit gegen 21.30 Uhr nicht liefern: Er will damals nur herumgefahren sein.
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